Zu den gängigsten Börsenweisheiten zählt der Ratschlag: "Greife nie in ein fallendes Messer". Sicher gut gemeint. Andererseits gibt es kaum eine Regel ohne Ausnahme. Beispiel gefällig? Die heute fast 3000 Euro teure Amazon-­Aktie war nach dem Platzen der Techblase im Herbst 2001 für weniger als zehn Euro zu haben. Zwei Jahre vorher waren auch schon mal über 100 Euro aufgerufen worden.

Wer damals zugriff, kann heute über die Warnung vor fallenden Messern nur lachen - egal ob der Einstandskurs bei acht, zehn oder zwölf Euro lag. Insofern ist nur allzu verständlich, dass es antizykli­schen Investoren aktuell in den Fingern juckt. Denn viele Aktien, die vor wenigen Monaten als Technologiestars von morgen galten, hat es regelrecht zerlegt.

Dazu zählen in erster Linie die Highflyer des Aufwärtstrends, der nach dem Corona-­Crash im Frühjahr 2020 einsetzte: der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und vor allem amerikanische Lockdown- und Homeoffice-Profiteure wie der Videokonferenzanbieter Zoom, der Telemedizinspezialist Teladoc oder auch französische Fitnessgerätehersteller Peloton.

Wenn eine Aktie mehr als zwei Drittel an Wert verloren hat, ist die Spekulation auf eine Trendwende oder zumindest eine kräftige Gegenbewegung reizvoll (im Englischen spricht man von "bottom fishing"). Doch wehe, wenn die Wette nicht aufgeht. Bis hin zu Pleite und Totalverlust sind alle Szenarien denkbar. Wer kann heute schon wissen, welcher Wert sich berappelt und zum "neuen Amazon" wird?

Chancen im Zehnerpack


Um dieses Dilemma zu lösen, hat ­BÖRSE ONLINE Anfang Februar einen eigenen Index kreiert, der zehn Comeback-­Kandidaten im Paket bietet. Das hat sich bereits ausgezahlt: Obwohl der BO Reversal Index (WKN: DA0 ABB) vor der russischen Invasion in die Ukraine erstmals berechnet wurde, liegt er mit fast 20 Prozent im Plus. Das zugehörige Indexzertifikat von Alphabeta Access Products kam erst einige Tage später zu einem etwas höheren Preis auf den Markt. Trotz des Kriegs, der galoppierenden Inflation und der damit verbundenen Zinswende, die vor allem US-Tech-Aktien belastet, behauptete es sein Startniveau. Das liegt vor allem daran, dass sich mit dem US-Wasserstoff-Bluechip Plug Power und dem israelischen Photovoltaikspezialisten Solaredge zwei Anbieter von regenerativen Energien im Portfolio befinden. Sie profitieren von den Investitionen, die den Westen von russischen Energielieferungen unabhängig machen sollen. Die Kurse haben sich deshalb schon ein gutes Stück von den Tiefstständen entfernt.

Andere Indexmitglieder wie der Zahlungsdienstleister Block (vormals Square), der Kryptoinvestor Microstrategy, der Spezialist für Überwachungssoftware Palantir oder der Gratisbroker Robinhood, allesamt in den USA zu Hause, liegen hingegen noch auf dem Wühltisch. Warum es Sinn macht, beim Versuch, abgestürzte Aktien zu Tiefstkursen abzugreifen, nicht nur ein oder zwei Pferde ins Rennen zu schicken, zeigen die Beispiele auf der linken Seite: Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Hälfte der zehn Indexwerte pleitegeht, können Anleger immer noch einen Gewinn erzielen, wenn die anderen fünf Aktien nur ihre alten Höchststände wieder erreichen. Ein "neues Amazon", dessen Kurs sich verdreihundertfacht, muss noch nicht mal dabei sein.

Große Auswahl: Indextracker, Faktorzertifikate und Hebelprodukte


Der BO Reversal Index (WKN: DA0 ABB) wird in der Realität sogar noch besser performen als der Durchschnitt der zehn Einzelwerte in den Beispielrechnungen auf der linken Seite. Denn das Gewicht der Gewinneraktien steigt kontinuierlich, während das der Verlierer sinkt. Weitere In­formationen finden Sie im Internet unter: boerse-online-invest.de/reversal

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG als alleinige Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere, Alphabeta Access Products Ltd. und der Morgan Stanley & Co. International plc, hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von Morgan Stanley & Co. International plc Vergütungen.