Diese könne Finanzmarktturbulenzen auslösen und zum Hemmschuh für die amerikanische Wirtschaft werden, heißt es in den am Mittwochabend veröffentlichten Mitschriften. Aus Sicht der Fed ist es klug, erst weitere Daten über die Folgen der Abstimmung abzuwarten, bevor sie sich an eine Zinserhöhung heranwagt.

Die Währungshüter signalisierten ursprünglich, dass sie 2016 zwei Schritte nach oben wagen wollen. Dieses Szenario dürfte wegen des EU-Austrittsvotums aber vorerst vom Tisch sein. Vizechef Stanley Fischer hatte jüngst allerdings gesagt, der Verlauf der heimischen Konjunktur sei für die Geldpolitik wichtiger als die Brexit-Abstimmung vom 23. Juni. Dabei hatte sich die Bevölkerung auf der Insel mehrheitlich für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden.

Auch wegen der daraus entstandenen politischen Krise in London mit seinem global wichtigen Finanzplatz gilt es an den Märkten als eher unwahrscheinlich, dass die Fed den Leitzins von derzeit 0,25 bis 0,5 Prozent bald anhebt. Fed-Beobachter Harm Bandholz von der Großbank UniCredit rechnet jedoch gegen Ende 2016 mit einer geldpolitischen Straffung: "Dann dürfte sich der Staub soweit gelegt haben, dass die Fed wenigstens eine Erhöhung im laufenden Jahr angehen kann."