In der Tat ist dieses Risiko nicht von der Hand zu weisen. Die Volatilität an den Aktienmärkten ist hoch und die Kurse schwanken zum Teil erheblich. Überdies gibt es etliche Untersuchungen, die zeigen, dass viele Anleger immer genau dann einsteigen, wenn die Kurse schon eine zeitlang zugelegt haben und kurz vor einer Korrektur stehen. Und ebenso verkaufen viele Anleger ausgerechnet in dem Moment, wenn die Kurse längere Zeit gefallen sind und sie die Nerven verlieren. Nicht selten ebenfalls kurz vor dem Moment, in dem die Kurse wieder drehen. Das nennt sich pro-zyklisches Anlegerverhalten und ist tatsächlich weit verbreitet.
Besser wäre, antizyklisch zu investieren
. Also im Tiefpunkt zu kaufen und im Hochpunkt zu verkaufen. Aber erstens weiß natürlich niemand, wann diese Punkte erreicht sind. Und zweitens stehen dem vielfach die Nerven und auch das Verhalten der anderen Anleger entgegen - das sogenannte Herdenverhalten. Eine echte Alternative zum antizyklischen Investieren ist der Sparplan. Mit ihm investieren Anleger regelmäßig zu im Voraus festgelegten Zeitpunkten immer den gleichen Betrag in einen Fonds ihrer Wahl. Damit wird erreicht, bei hohen Börsenkursen weniger Fondsanteile zu erwerben und in schwachen Börsenphasen mehr Anteile. Der Effekt daraus ist, dass der Anleger über die Zeit einen gemittelten Einstiegskurs erzielt und die Gefahr, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen, rapide abnimmt.Der Sparplan muss hier als Disziplinierungshilfe verstanden werden
, sodass das Investment automatisch erfolgt, ohne Rücksicht auf die aktuelle Marktphase. Rückblickend zeigt sich, dass dies sehr wirkungsvoll ist. Der deutsche Fondsverband BVI liefert dazu ein interessantes Rechenbeispiel, das auf dem Durchschnitt der Fonds für deutsche Aktien basiert. Demnach verfügte ein Fondssparer, der 25 Jahre lang jeden Monat 100 Euro investierte, Ende 2015 über ein Vermögen von 76.751 Euro. Das über bequeme Monatsraten finanzierte Sparkapital von 30.000 Euro hätte sich als mehr als verzweieinhalbfacht - trotz aller Höhen und Tiefen an den Börsen. Und nach Kosten und Gebühren.Nicht berücksichtigt ist dabei, dass Anleger durch die Wahl eines erfahrungsgemäß guten oder sehr guten Fonds das Ergebnis noch verbessern kann. Spitzenfonds hätten ein deutlich besseres Ergebnis gebracht als der Durchschnitt der Fonds. Orientieren lässt sich hierbei an der €uro-FondsNote, die von den Publikationen des Finanzen Verlags, wie Börse online, €uro, €uro am Sonntag und €uro fondsxpress regelmäßig veröffentlicht wird. Die FondsNote ist wie Schulnoten gestaltet, was bedeutet, dass Fonds mit Note 1 oder 2 als gut bis sehr gut bewertet sind. Fonds mit Note 4 oder 5 sollten hingegen gemieden werden.
Selbstredend müssen Anleger nicht in Aktienfonds investieren. Auch auf Multi-Asset- oder Rentenfonds werden Sparpläne angeboten. Der langfristige Rückblick zeigt allerdings, dass erstklassige Aktienfonds den besten Ansparerfolg brachten.
Eine weitere Möglichkeit, den Anlageerfolg zu steigern, ist die Optimierung der Kosten und Gebühren. Sie fressen regelmäßig einen Teil des Anlageerfolgs auf. Fondssparer sollten daher eine Bank wählen, bei der sie geringe oder am besten gar keine Depotgebühren zahlen müssen. Insbesondere bei Direktbanken wie Comdirect, DAB bank, ING DiBa und anderen werden keine Depotgebühren erhoben.
Eine größere Kostenbelastung als die Depotgebühr ist indes der Ausgabeaufschlag
, der für die meisten Fonds erhoben wird und mit drei bis fünf Prozent des Anlagebetrags zu Buche schlägt. Allerdings lassen sich bei vielen Banken Fonds finden, die ohne oder mit reduziertem Ausgabeaufschlag bespart werden können. So hat die Direktbank Consors 40 Fonds im Angebot, für die keine Ausgabeaufschläge anfallen, bei Flatex sind es sogar 264 Fonds. Sparer in spe sollten also nicht nur mithilfe beispielsweise der FondsNote die ertragsstärksten Fonds auswählen, sondern zugleich auch auf die Gebührenbelastung achten - und im Zweifel lieber den zweit- oder drittbesten Fonds wählen, falls dieser ohne Gebühren bespart werden kann.Es muss indes nicht unbedingt eine Bank sein. Auch viele Fondsgesellschaften bieten es an, direkt bei ihnen Sparpläne einzurichten. Es ist zwar etwas rechercheaufwendig, das passende Angebot zu finden. Allerdings lässt sich das bequem im Internet erledigen. Und falls man sich für einen bestimmten Fonds entschieden hat, der von der eigenen Bank nicht rabattiert angeboten wird, könnte sich die dazugehörige Fondsgesellschaft als erste Wahl entscheiden.
Bleibt die Frage nach der Anlagesumme und den Intervallen
. Die allermeisten Sparpläne bieten die Möglichkeit monatlicher Einzahlungen. Es gibt aber auch zweimonatliche, vierteljährliche oder auch jährliche Intervalle - ganz nach Gusto. Und von der Anlagesumme her starten viele Angebote schon bei 25 Euro monatlich, andere bei 50 Euro. Hier kann er Anleger quasi frei wählen, welche Summe er ansparen will. Das ist möglich, weil man im Sparplan auch Bruchstückanteile erwerben kann. Zudem sind die gewählten Sparbeträge nicht in Stein gemeißelt. So kann ein Sparplan auch jederzeit aufgestockt, verringert oder unterbrochen werden.Am Ende der Ansparphase - beispielsweise mit dem Eintritt in die Rente - bieten sich dem Anleger wiederum verschiedene Möglichkeiten, wie er das angesparte Vermögen genießen kann. So kann er selbstverständliche die gesamte Summe verwenden, um etwa das Haus abzuzahlen, ein neues Auto zu kaufen oder die lang ersehnte Weltreise anzutreten. Er kann aber auch einen Entnahmeplan anhängen, der ihm monatliche Auszahlungen als Zusatzrente ermöglicht. Oder sich das Vermögen in beliebigen Intervallen auszahlen lassen, um etwa das Risiko zu verringern, den falschen Zeitpunkt zu erwischen, weil sich die Börsen gerade im Krisenmodus befinden.