"Wir sind sehr zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Jahres und haben uns deshalb entschieden, unsere Aktionäre noch stärker am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen", erklärte Vorstandschef Thomas Zinnöcker. Auch andere Wohnungskonzerne wie LEG locken mit höheren Ausschüttungen, denn der Wettbewerb um die Investoren ist groß. Nachdem Gagfah unter Zinnöcker seine milliardenschwere Refinanzierung abgeschlossen und den hohen Leerstand in den Griff bekommen hat, stehen auch hier wieder die Anleger im Vordergrund. Die im Nebenwerteindex MDax gelistete Aktie ist inzwischen vollständig in Streubesitz. Der US-Finanzinvestor Fortress, der Gagfah einst an die Börse gebracht hatte, war im Juni nach zehn Jahren komplett ausgestiegen. Die Titel legten am Mittwoch 1,5 Prozent zu.
Im ersten Halbjahr verdoppelte Gagfah den FFO nahezu auf 93,2 Millionen Euro, obwohl der Wohnungsbestand leicht schrumpfte. Das Unternehmen ist seit einiger Zeit dabei, Bestände in nicht-strategischen Regionen abzustoßen - sei es durch die Veräußerung einzelner Wohnungen oder über große Blockverkäufe.
Reuters
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Einschätzung der Redaktion
Wie von der Redaktion erwartet und vor kurzem in BÖRSE ONLINE berichtet, kommt der viertgrößte deutsche Wohnimmobilienkonzern Gagfah, dem einst sein miserabler Ruf arg zu schaffen machte, schneller als erwartet in Fahrt. Weil es im ersten Halbjahr besser lief als erwartet, schraubte das Unternehmen aus Mülheim a. d. Ruhr sein Jahresziel nach oben: Jetzt werden 86 bis 88 Cent je Aktie operativer Gewinn erwartet, statt zuvor 84 bis 86 Cent je Aktie. Mit insgesamt 190 Millionen Euro wäre das ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber 2013. Für das laufende Jahr stellte der neue Konzernchef und Sanierer Thomas Zinnöcker deshalb erstmals wieder eine Dividende in Aussicht, die mit 30 bis 35 Cent pro Aktie 35 Prozent höher ausfällt, als ursprünglich angekündigt. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.
Klaus Schachinger