Das wären auf Basis der aktuellen Aktienzahl rund 5,5 Milliarden Dollar, 28 bis 29 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Nach neun Monaten steht ein Gewinn von 4,15 Milliarden Dollar zu Buche. Bisher hatte Linde mit 10,10 bis 10,30 Dollar je Aktie gerechnet. In Deutschland wird derweil weiter über einen Stellenabbau verhandelt.

Linde profitiert von der starken Nachfrage aus Branchen von der Elektronik über die Nahrungsmittelindustrie bis zur Medizin. Doch das Ergebnis steigt deutlich stärker als der Umsatz. Im dritten Quartal lag das bereinigte operative Ergebnis mit 1,81 Milliarden Dollar 19 Prozent über Vorjahr. Der Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 7,67 Milliarden Dollar. Zwei Drittel davon trugen Mengeneffekte bei, den Rest machten Preiserhöhungen aus. Sie fielen in Europa am stärksten aus. Die Ergebnisse reichten aber nicht aus, um dem Dax-Schwergewicht neuen Schwung zu geben: Die Aktie bröckelte in Frankfurt um 1,2 Prozent ab.

"Das Linde-Team hat wieder einmal gezeigt, dass es in jedem Umfeld liefern kann", sagte Angel, der zum 1. März 2022 den Stab an den bisher für das Tagesgeschäft zuständigen Sanjiv Lamba übergibt. "Wir sind gut positioniert. Ich bin zuversichtlich, dass unsere besten Zeiten noch vor uns liegen."

In einer Präsentation spricht Linde auch von Produktivitäts-Initiativen in Europa. Darum dürfte es auch bei den laufenden Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern über den Abbau von 474 Stellen im deutschen Gase-Geschäft gehen. In Arbeitnehmerkreisen hieß es, Linde sei zwar zu einer Garantie für alle Standorte in Deutschland bereit, wolle sich aber vorbehalten, bis 2025 weitere 270 Arbeitsplätze abzubauen; das wären etwa zehn Prozent in der Sparte. Die "WirtschaftsWoche" hatte darüber berichtet. Ein Linde-Sprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern. Schon 2020 hatte der Konzern in Deutschland 800 Stellen gestrichen.

rtr