Return - der Investmentkommentar von Björn Drescher
2374 Fonds sollen die Hebammen der verschiedenen europäischen Aufsichtsbehörden im Jahresverlauf 2015 auf die Welt geholfen haben. Respekt: fleißig, fleißig! Ja, ich meine auch die Mitarbeiter der Aufsichten, die das alles fristgerecht kontrollieren mussten, noch mehr aber die Produktanbieter, die diese Unmenge an Fonds auf Band gelegt haben.
Dass sich unter den Neugeburten vornehmlich Mischfonds befinden - um genau zu sein, nach Morningstar-Angaben waren es 890 Stück - wird ebenso wenig verwundern wie der Umstand, dass viele "Quant-", "Smart Beta-" und "Faktor-Investment-Lösungen" dabei sind.
Einmal mehr versucht die Masse der Anbieter anscheinend prozyklisch dem Mainstream folgend den Bedarf der Marktteilnehmer zu befriedigen und sich selbst als Alternative zu bereits etablierten Produkten anzubieten. Das ist sicher einer der besten Wege, einen großen Teil dieser neuen Fonds die Volljährigkeit nicht erreichen zu lassen.
Man muss quasi von einem Geburtsfehler sprechen, der in der Natur der (Vertriebs-)Dinge liegt. Seine Ursachen sind unter anderem in den vielen "Abteilungen für Marktbeobachtungen" zu suchen, aber nicht nur. Sie zeugen auch von dem enormen Druck, der auf den Asset-Managern liegt, sich vom Portfolio-Baustein-Lieferanten zum Anbieter komfortabler Buy-and-hold-Produktlösungen zu entwickeln und damit jenen Spuren und Veränderungen Rechnung zu tragen, die Regulierung und Kapitalmärkte im Anlegerverhalten hinterlassen haben.