Der Modekonzern Gerry Weber rutscht bei seiner Sanierung in die roten Zahlen. Restrukturierungskosten und eine schwächelnde Nachfrage haben dem Unternehmen im dritten Quartal einen Verlust eingebrockt. Vorstandschef Ralf Weber hofft aber auf die traditionell stärkere Wintersaison und erste Sanierungserfolge. Daher bekräftigte er am Mittwoch seine Jahresziele. Demnach sollen im laufenden Geschäftsjahr 890 bis 920 Millionen Euro umgesetzt werden und ein gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 10 bis 20 Millionen Euro erzielt werden.

Von diesen Zielen sind die Westfalen aktuell jedoch noch ein Stück entfernt. Zwar stiegen die Einnahmen in den vergangenen neun Monaten leicht um 1,3 Prozent auf 638 Millionen Euro. Das Ebit brach von 38 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 600.000 Euro regelrecht ein. Unterm Strich verbuchen die Westfalen so einen Verlust von vier Millionen Euro.

Einschätzung der Redaktion:



Zwar scheinen sich tatsächlich erster Sanierungserfolge abzuzeichnen, auf gleicher Fläche wuchs der Umsatz um 4,7 Prozent, doch gute Nachrichten können die Westfalen unverändert nur dank dem Kauf der Marke Hallhuber zeigen. Besonders im Großhandel mit der eigenen Kernmarke sinken die Umsätze weiter, während die Verkäufe in den eigenen Läden stagnieren. Allerdings verkleinert Gerry Weber derzeit auch sein Filialnetz. Noch hat sich Gerry Weber mit seinen Läden aber noch nicht zurück in die Profitabilität geschrumpft und auch das wachsende Geschäft mit Hallhuber macht operativ noch Verluste. Ein Einstieg drängt sich aktuell nicht auf. Beobachten