Glückliche Mitarbeiter bringen Gewinn
· Börse Online RedaktionEigentlich denkt man ja, neue Investmentthemen kann es kaum noch geben. Aber die französische Fondsboutique Sycomore belehrt uns eines Besseren. Der Happy@Work-Fonds setzt auf Unternehmen, die vor allem glückliche Mitarbeiter beschäftigen. Kombiniert wird das ganze noch mit einem Nachhaltigkeitsansatz. Managerin Bertille Knuckey hat herausgefunden, dass glückliche Mitarbeiter mehr leisten und so entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen. Das kann man sogar auch in harten Dollar belegen. Laut den Meinungsforschern von Gallup verursachen unmotivierte Mitarbeiter einen jährlichen Schaden von 450 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Die Auswahl der rund 50 Fondstitel erfolgt aus einem Universum von 150 bis 200 europäischen Titeln.
Ins Portfolio von Knuckey wandern nur Titel, die eine disziplinierte Fundamentalanalyse in Kombination mit einer ESG-Analyse überstehen. Vorrang wird dabei der sozialen Dimension eingeräumt. Gewinnbeteiligungen, Weiterbildung, Vermeidung von Arbeitsunfällen, geringe Mitarbeiterfluktuation oder Fehlzeiten spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl der Kaufkandidaten. Zudem fließen in den Entscheidungsprozess Einschätzungen von Experten, Personalchefs und Mitarbeitern sowie die Ergebnisse von Unternehmensbesuchen in die Beurteilung mit ein.
"Faktoren wie Work-Life-Balance, Partizipation und Weiterbildungsmöglichkeiten werden von Mitarbeitern immer stärker nachgefragt. Unternehmen, die diese berücksichtigen, ziehen die besten Mitarbeiter an und haben dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wir sehen hier einen Megatrend und eine Nische, die im Investmentuniversum noch kaum abgebildet wird und die wir mit Sycomore Happy@Work gezielt besetzen", sagt Knuckey. Die Strategie gibt es in Frankreich bereits seit 2015. Seither war der Fonds etwa 20 Prozentpunkte besser als der Euro Stoxx. Allerdings liegt dies auch daran, dass der Fonds Banken stark untergewichtet hat.
Fazit: Bislang lief der Happy@Work-Fonds sehr gut. Zudem schwankte er nur sehr gering. Das Konzept scheint aufzugehen.