Ausgangssituation und Signal



Die jüngste Sorge der Anleger um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Virus hat den Goldpreis im Wochenverlauf bis auf 1623,78 US-Dollar getrieben. Damit wurde ein neues Jahreshoch markiert. Eine Unze Gold kostet nun wieder so viel wie letztmalig im Jahr 2013. Der charttechnische Höhenflug beim Goldpreis setzte im Bereich um 1437 US-Dollar sein. Bei 1470 US-Dollar verläuft die aufstrebende 200-Tageslinie (blaue Kurve), die es als Unterstützung zu betrachten gilt. Zuvor aber wartet im Bereich um 1577 US-Dollar die 21-Tageslinie (grüne Kurve) als weitere Kaufzone. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit den unterstützenden Bereich um 1580 US-Dollar.

Die Charts im Detail



Was die langfristige Ausgangslage anbelangt, so gibt der Monatschart Auskunft. Dieser zeigt den langfristigen Trend des Goldpreises in geglätteter Form. Der Ausbruch über das bisherige 2020er-Hoch ist ebenso positiv zu bewerten wie auch die aufstrebende 200-Tageslinie (blaue Kurve). Aus charttechnischer Sicht ist jetzt grundsätzlich mit einer Fortführung der Preisrallye zu rechnen.

Doch Achtung: Die Goldpreisnotierung gilt als hoch volatil und wird nicht zuletzt durch geopolitische Faktoren beeinflusst. Die jüngsten Krisen (Iran im Januar; aktuell das Corona-Virus) zeigen aber auch ganz deutlich, dass Gold als Krisenwährung weiterhin begehrt ist. Das Edelmetall kann damit ebenso als Hedging-Position zwecks Absicherung betrachtet werden. Einen Bestand an Gold-Derivate könnte damit das Risiko im Portefeuille reduzieren.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Goldpreis: Halten / Aufstocken. Der Goldpreis präsentiert sich im Bereich um 1600 / 1611 US-Dollar als solide unterstützt. Das nächste langfristige Kursziel liegt bei 1800 US-Dollar.

Nächste Widerstände: 1800 US-Dollar und 1920 US-Dollar
Nächste Unterstützungen: 1611 US-Dollar und 1577 US-Dollar (21-Tageslinie)


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de