Mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures, welches durch die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum Ausdruck kommt, ging es ebenfalls bergauf. Sie hat sich nämlich in der Woche zum 18. Dezember von 402.250 auf 412.485 Kontrakte (+2,5 Prozent) erhöht. Zum dritten Mal in Folge ging es mit der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten nach oben. Hier war innerhalb einer Woche ein Anstieg von 77.400 auf 92.700 Kontrakte (+19,8 Prozent) registriert worden.
Damit kann man den spekulativen Marktakteuren wieder ein relativ hohes Maß an Optimismus attestieren. Doch in der Vergangenheit gab es hier um ein Vielfaches höhere Werte zu beobachten. Nur zur Erinnerung: Im Juli 2016 waren große und kleine Terminspekulanten per Saldo mit fast 400.000 Kontrakten netto long.
Im Berichtszeitraum sind vor allem Großspekulanten (Non-Commercials) optimistischer geworden. Sie haben ihre Netto-Long-Position von 60.500 auf 76.000 Kontrakte erhöht, was den höchsten Wert seit immerhin mehr als fünf Monaten darstellt. Unter kleinen Terminspekulanten hat sich die Kauflaune der vergangenen Wochen indes spürbar beruhigt. Sie haben sowohl ihre Long-Seite als auch ihr Short-Engagement leicht reduziert. Bei der Netto-Long-Position machte sich dies kaum bemerkbar, schließlich hat sie sich von 16.900 auf 16.700 Kontrakte (-1,2 Prozent) kaum verändert. Insgesamt sehen die Perspektiven des Goldpreises für 2019 mit Blick auf die Stimmung an den Terminmärkten relativ vielversprechend aus.
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Entspannung auch im ETF-Sektor
Optimismus machte sich in den vergangenen Wochen nicht nur unter den Terminspekulanten, sondern auch im ETF-Sektor breit. In diesem Marktsegment wird Gold von den Investoren weniger als Spekulationsobjekt, sondern vielmehr als Vermögens-, Inflations- und Krisenschutz mit längerfristigem Anlagehorizont wahrgenommen.
Daten des World Gold Council für den Monat November haben gezeigt, dass mittlerweile selbst in Nordamerika wieder Zuflüsse zu verzeichnen sind. Insgesamt beliefen sich die weltweit zu beobachtenden ETF-Zuflüsse auf 21,2 Tonnen. Zwei Regionen fielen dabei durch besonders starkes Kaufinteresse auf: Europa (plus 10,5 Tonnen) und Nordamerika (plus 8,4 Tonnen).
Während diesseits des Atlantiks in den ersten elf Monaten markante ETF-Goldzuflüsse von 57,4 Tonnen registriert wurden, gab es im selben Zeitraum in Nordamerika - trotz des jüngsten Hoffnungsschimmers - Abflüsse im Volumen von 49,7 Tonnen zu beklagen. Summa summarum kann man die Anlageklasse Gold mit Blick auf die Verteilung des globalen Vermögens eher als unterrepräsentiert betrachten. Noch immer genießen Aktien, Immobilien und Anleihen einen höheren Stellenwert als Gold. Selbst kleine Verschiebungen in Richtung Gold könnten bei dem gelben Edelmetall einen kräftigen Preisschub auslösen. So richtig Sorgen scheinen sich die Besitzer von Anleihen, Aktien und Immobilien aber noch nicht zu machen.
Falls Goldinvestments via ETFs in den USA wieder verstärkt in Mode geraten sollten, dürfte dies dem Goldpreis in höhere Regionen verhelfen. Und im Dezember scheint die ETF-Nachfrage weiterhin anzuziehen. Dies lässt sich vor allem an der Entwicklung des weltgrößten Gold-ETFs SPDR Gold Shares sehr gut ablesen. Dessen gehaltene Goldmenge hat sich im Dezember von 761,74 auf 772,67 Tonnen erhöht, nachdem in der ersten Oktoberhälfte noch ein Jahrestief von 730 Tonnen markiert worden war. Zur Erinnerung: Vor genau sechs Jahren war eine rekordhohe Goldmenge von über 1.353 Tonnen gemeldet worden. Damals sorgte die Eurokrise für eine echte Fluchtbewegung in Gold. Davon kann man derzeit noch nicht sprechen.