Spürbar reduziert hat sich an der Comex das allgemeine Interesse an Gold-Futures, wo sich in der Woche zum 19. März bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) ein Rückgang von 530.000 auf 514.200 Futures (-3,0 Prozent) eingestellt hat.
Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten waren nach drei Wochen mit rückläufiger Tendenz erstmals wieder positive Vorzeichen angesagt. Hier gab es einen Zuwachs von 108.500 auf 115.700 Kontrakte (+6,6 Prozent) zu vermelden. Dies war jedoch ausschließlich großen Terminspekulanten (Non-Commercials) zu verdanken.
Im Berichtszeitraum haben Sie ihr Short-Exposure (minus 10.500 Futures) deutlich stärker reduziert als ihre Long-Seite (minus 900 Kontrakte) und haben dadurch die Netto-Long-Position in deutlich höhere Regionen gehievt. Auf Wochensicht kletterte sie von 78.800 auf 88.400 Kontrakte (+12,2 Prozent). Seit dem Jahreswechsel hat sich deren Stimmung jedoch alles andere als eindeutig entwickelt, schließlich gab es seit dem Jahresultimo bereits fünf Richtungswechsel zu vermelden, was auf eine starke Verunsicherung dieser Gruppe von Marktakteuren schließen lässt.
Bei kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) kam es ebenfalls zu einem Richtungswechsel. Deren Netto-Long-Position hat sich innerhalb einer Woche von 29.700 auf 27.300 Kontrakte (-8,1 Prozent) reduziert. Angesichts dieser Stimmungsschwankungen kann man dem Goldpreis trotz der Orientierungslosigkeit unter den spekulativen Marktakteuren dennoch zwei Dinge attestieren: relative Stärke und eine geringe Kursschwankungsintensität. Anlegerherz was begehrst Du mehr?
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Gold glänzt mit relativer Stärke
Obwohl der DAX in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit über fünf Monaten markiert hatte, blieb der Goldpreis von einer nennenswerten Korrektur bislang verschont. Die Furcht vor einer schwachen Konjunktur hat die Angst vor steigenden Zinsen gegen null tendieren lassen. So wies zum Beispiel das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 18 Prozent aus, dass wir im Juni tiefere Zinsen als heute sehen werden. Glaubt man den Futures auf die Fed Funds wird es in diesem Jahr keinen Zinsschritt nach oben geben. Diesen Umstand interpretiert der World Gold Council in einer am Dienstag veröffentlichten Analyse als vorteilhaft für das gelbe Edelmetall. In der Vergangenheit sei der Wechsel von einer restriktiven in eine expansive Geldpolitik stets von steigenden Goldpreisen begleitet worden. Als wichtigste Parameter stuft der WGC in diesem Jahr die Geldpolitik und den Dollartrend ein. Sollten Zinsen und Dollar sinken, spräche dies für Gold.
Aus charttechnischer Sicht gibt es derzeit zwei wichtige Aspekte. Erstens: Die langfristige 200-Tage-Linie wechselte vom seit Sommer 2018 zu beobachtenden Abwärtstrend zumindest in den Seitwärtsmodus. Sollte die Durchschnittslinie in den kommenden Wochen nach oben drehen, wäre dies als klares Trendwechselsignal zu sehen. Zweitens: Wichtige Unterstützungszonen verlaufen bei 1.300 Dollar sowie im Bereich von 1.280 Dollar. Letztgenannte sollte auf keinen Fall signifikant verletzt werden, da dies erheblichen chartinduzierten Verkaufsdruck generieren könnte. Beim Blick nach oben dürfte vor allem die massive Widerstandszone im Bereich von 1.360 Dollar eine hartnäckige Hürde darstellen. Hier prallte der Krisenschutz in den vergangenen drei Jahren bereits zehnmal ab. Damit ein Überschreiten gelingt, müsste an den Finanzmärkten ziemlich viel schieflaufen, auszuschließen ist ein Sprung darüber jedoch nicht.
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