Der Preis für Gold ist im ersten Halbjahr auf ein Sechs-Jahres-Hoch gestiegen. Wer den Einstieg verpasst hat, hat die Chance über Goldminenaktien mehr Geld zu verdienen als mit einem reinen Goldinvestment. Das liegt an der besonderen Hebelwirkung auf den Gewinn der Goldfirmen. Der funktioniert so: Angenommen eine Goldmine produziert eine Unze Gold für 1000 Dollar. Bei einem Goldpreis von 1200 Dollar pro Unze bleibt dem Produzenten ein Bruttogewinn von 200 Dollar. Steigt der Goldpreis auf 1.400 Dollar, klettert der Bruttogewinn auf 400 Dollar. Er hat sich verdoppelt. Letztlich macht sich das in steigenden Notierungen bemerkbar. Seit Jahresanfang legte der Arca Gold Bugs-Index, der die Goldminenbranche abbildet um fast 30 Prozent zu.
Auch die Notierung von Endeavour Mining hat in den letzten Monaten kräftig aufgeholt. Doch im Gegensatz zu anderen Gold-Minenaktien, haben die Kanadier lediglich ihre Kursdelle ausgebügelt und stehen heute erst wieder dort, wo der Kurs vor einem Jahr notierte.
Der Hauptgrund für die Unterperformancel liegt an der Elfenbeinküste. Die Kanadier haben in einem Goldabbaugebiet an der Elfenbeinküste nahe der Stadt Ity 412 Millionen in ein neues Werk investiert und sich verschuldet. Doch nun wurde die Anlage im Mai in Betrieb genommen. Zehn Jahre lang werden mithilfe modernster Technik fünf bis sechs Tonnen Gold im Jahr produziert. Beim aktuell hohen Goldpreis sollte sich nun die Investition schneller als erwartet auszahlen.
Endeavour Mining hat fünf Abbaustätten in Afrika. In dem Goldabbaugebiet an der Elfenbeinküste haben sich die Kanadier weitere Schürfrechte von der Regierung gesichert. Auch vom laufenden Explorationsprogramm in Burkina Faso kommen erfreuliche Nachrichten. Der Goldgehalt ist überraschend hoch. Bereits Anfang 2020 soll das Edelmetall gefördert werden. Die Pipeline ist also gut gefüllt. Der Förderkosten liegen im Unternehmen im Schnitt bei 860 Dollar je Unze. Die Kanadier verfügen über gesicherte Reserven von rund neun Millionen Unzen.
Anleger sind bei einem Einstieg bei Endeavour in bester Gesellschaft. 30 Prozent der Aktien hält der ägyptische Telekommilliardär Naguib Sawiris über seine Investmentfirma La Mancha. Zu den weiteren Großaktionären zählen die Investmentfirmen Black Rock, Van Eck und Wellington. Auch der Investor Paul Singer ist mit seinem Hedgefonds Elliott Management bei den Kanadiern beteiligt.
Der Mix aus einem schnellerer Schuldenabbau, sinkenden Förderkosten und der Gold-Hebel sollten dem Aktienkurs Schwung verleihen. Wer investiert, sollte sich aber des hohen Risikos von Minenaktien bewusst sein. Auch wenn die Kanadier noch Kostenreserven haben, ein Rückgang der Goldnotiz würde sich auch auf den Kurs niederschlagen. Wesentlich ist auch die politische Entwicklung in den afrikanischen Staaten, wo das Gold gefördert wird.
Kurs: 16,30 €
Kursziel: 22,50 €
Stopp: 12,90