Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass sich das allgemeine Interesse an Gold-Futures in der Woche zum 12. Mai verstärkt und bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zu einem Anstieg von 493.200 auf 496.700 Kontrakte (+1,3 Prozent) geführt hat. Zum zweiten Mal in Folge fiel die vorherrschende Stimmungstendenz großer und kleiner Terminspekulanten gegensätzlich aus. Summa summarum führte dies bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten zu einem leichten Minus von 281.600 auf 278.500 Kontrakte (-1,1 Prozent). Einmal mehr hatte dies auf den Goldpreis aber keine negativen Folgen.

Unter Großspekulanten (Non-Commercials) hat der Optimismus allerdings stark gelitten. Sie haben nämlich auf Wochensicht ihre Short-Seite um 9.400 Kontrakte aufgestockt und zugleich ihr Long-Exposure lediglich um 2.200 Futures nach oben gefahren. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position von 250.000 auf 242.800 Futures (-2,9 Prozent) spürbar reduziert. Unter den kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) gab es hingegen zum achten Mal in Folge eine wachsende Zuversicht zu vermelden. Ihre Netto-Long-Position tendierte im Berichtszeitraum von 31.600 auf 35.700 Kontrakte (+13,0 Prozent) kräftig bergauf. Die relative Stärke des Goldpreises war in der vergangenen Woche aber offensichtlich, schließlich markierte das gelbe Edelmetall am Freitag auf Eurobasis mit 1.611 Euro ein neues Rekordhoch. Da die Pandemie weiterhin für trübe Konjunkturaussichten und ein hohes Maß an Unsicherheit sorgt, dürfte ein signifikanter Rückschlag des Goldpreises eher unwahrscheinlich sein.

Sichere Häfen bleiben gefragt


In der vergangenen Woche kehrte die Risikoaversion wieder zurück - Aktien waren eher "out", während als "sichere Häfen" bekannte Assets wie Staatsanleihen, die beiden Edelmetalle Gold und Silber sowie Kryptowährungen wie der Bitcoin sich diesem Negativtrend entziehen konnten. Doch mit Blick auf die Qualität der Sicherheiten gibt es unter den vier genannten Alternativen durchaus Unterschiede zu beobachten. Silber und der Bitcoin gelten zum Beispiel als sehr volatil, während Gold und Staatsanleihen durch eine geringere Kursschwankungsintensität punkten können. Beim letztgenannten Anlageinstrument kann man hingegen das Kontrahentenrisiko als großes Manko sehen, schließlich bestehen Staatsanleihen in erster Linie aus bedrucktem Papier plus Zins- und Tilgungsversprechen. Angesichts explodierender Staatsschulden und der Preisverzerrung durch Notenbanken scheint es hier ein wenig vorteilhaftes Verhältnis von Chance und Risiko und erhebliches Rückschlagpotenzial zu geben.

Die starke Verunsicherung an den Finanzmärkten lässt sich aber auch an den weiterhin hohen Aufgeldern diverser Ein-Unzen-Goldmünzen gegenüber dem Preis von Papiergold ablesen. Besonders beliebte Exemplare wie der "Krügerrand", der "American Eagle", der "Maple Leaf" oder der "Wiener Philharmoniker" weisen derzeit mit Kursen um 1.660 Euro Prämien von rund 50 Euro auf. Übrigens: Relativ günstig ist die von der Bundesrepublik Deutschland herausgegebene 100-Euro-Goldmünze 2020 "Säulen der Demokratie - Einigkeit" im Feingewicht von einer halben Unze zu haben. Bestellen kann man sie für 807,29 Euro (zzgl. Versandkosten). Wichtig zu wissen: Die Bestellfrist endet am heutigen Montag (18. Mai) und außerdem wird die Münze erst am 1. Oktober ausgeliefert. Wer Gold jedoch als langfristigen Krisenschutz betrachtet, sollte mit der verzögerten Auslieferung kein Problem haben. Bestellen kann man die neue "100-Euro-Goldmünze" übrigens unter www.muenze-deutschland.de.