Der Wettbewerb um die Daten sei wahrscheinlich schon verloren. Jetzt gehe es darum, die Auseinandersetzung um die Vernetzung von Maschinen erfolgreich zu gestalten. "Diese würde ich im Sinne Europas gerne gewinnen gegen die anderen", sagte des CSU-Minister. Die Wertschöpfung daraus dürfe nicht "den Amerikaner und Chinesen" überlassen werden. "Wir brauchen ein Gegengewicht zu den bekannten Namen", sagte Dobrindt.

MERKEL FÜR ÄNDERUNGEN

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Änderung des EU-Wettbewerbsrechts im IT-Bereich gefordert. "Im Wettbewerbsrecht müssen wir Änderungen vornehmen, damit auch globale Unternehmen in Europa entstehen können und wir uns nicht völlig verzetteln und zerspalten", sagte sie auf derselben Tagung mit Blick auf die Zersplitterung etwa des Telekommunikationsmarktes in der EU. Zugleich forderte Merkel, dass die Diskussion über die weitere Entwicklung von "Big Data" nicht nur mit Blick auf den Datenschutz geführt werden dürfe. Mit der angestrebten EU-Datenschutzgrundverordnung könne das Fundament dafür gelegt werden, dass auch europäische Firmen aus den immer stärker anfallenden Datenmengen neue Produkte entwickelten.

Die deutsche und europäische Industrie stehe angesichts der digitalen Entwicklung unter enormem Druck, sagte die Kanzlerin. In den kommenden drei bis fünf Jahren werde sich entscheiden, ob die deutsche Industrie es schaffe, die IT-Technik in ihre Produktion zu integrieren oder ob die industrielle Wertschöpfung an die IT-Giganten in anderen Ländern verloren gehe.

Reuters