Athen und die Gläubiger hatten sich im August auf ein 86 Milliarden Euro schweres Hilfsprogramm geeinigt. Das Geld soll bis zum Jahr 2018 in Tranchen überwiesen werden, deren Freigabe von der zeitgerechten Umsetzung der Vereinbarungen abhängt. Ende November wollen EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds zum ersten Mal den Reform- und Sparwillen der Regierungskoalition von Ministerpräsident Alexis Tsipras prüfen. Diese hat mittlerweile eine wichtige Forderung der Gläubiger auf den parlamentarischen Weg gebracht. Auf den Ferieninseln Rhodos, Mykonos, Santorin, Paros, Skiathos und Naxos gilt seit Anfang des Monats derselbe Mehrwertsteuersatz von 23 Prozent wie auf dem Festland.

Tsipras, der sich nach der jüngsten Parlamentswahl von ultralinken Mitgliedern der Syriza-Partei trennen konnte, will auch die übrigen Reform- und Sparauflagen zügig angehen. Deren Erfüllung ist Bedingung für Gespräche über eine Verringerung der auf 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angestiegenen Gesamtverschuldung Griechenlands.

Die positiven Signale aus Athen kommen bei den Marktteilnehmern gut an. In den vergangenen Tagen zogen die Kurse der immer noch weit unter Nennwert notierenden Staatsanleihen an.

Zusätzlich gemildert werden die Ängste vor einem Zahlungsausfall der mit "CCC+" eingestuften Bonds durch die mögliche Aufnahme Griechenlands in das Anleihekaufprogramm der EZB. Die Währungshüter erwerben bis September 2016 und möglicherweise darüber hinaus monatlich Anleihen der Mitgliedsstaaten in Höhe von bis zu 60 Milliarden Euro.

Auf griechische Bonds dürften damit pro Monat rund eine Milliarde Euro entfallen. Der Kursverlauf wäre dann als Folge weniger volatil.