Einen Grund für die Verzögerung nannte der Regierungsvertreter nicht. Am Dienstagnachmittag sei eine Telefonkonferenz geplant, sagte er. Die Eurogruppe hatte sich am Freitag geeinigt, ihr laufendes Hilfsprogramm um vier Monate zu verlängern. Voraussetzung ist aber die Zustimmung zu den Athener Reformplänen.
Die Liste war mit Spannung erwartet worden, die Verzögerung kam überraschend. Sie enthalte Vorschläge für den Kampf gegen Steuerhinterziehung und Korruption, sagte der Regierungsvertreter weiter. Zudem umfasse sie Maßnahmen für Reformen im Öffentlichen Dienst sowie den Bürokratieabbau. Auch Probleme mit faulen Kredite und Schmuggel würden angegangen.
Zuvor hatte ein Sprecher der griechischen Regierung gesagt, noch werde mit den Gläubigern über die geforderten Reformen geredet. Dadurch solle sichergestellt werden, dass die Pläne auch akzeptiert würden. Vor den Euro-Finanzministern sollen noch die "Troika"-Fachleute von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über die Vorhaben befinden.
Einem Medienbericht zufolge setzt die neue griechische Regierung vor allem auf Milliardeneinnahmen durch die Bekämpfung von Benzin- und Zigarettenschmuggel. "Bild" berichtete am Montag unter Berufung auf die Regierung in Athen, die Rechts-Links-Koalition wolle mehr als sieben Milliarden Euro mit ihrem Reformkonzept einnehmen. Der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras von der Linkspartei Syriza hatte im Wahlkampf versprochen, die Sparpolitik zu beenden, die EU und IWF dem klammen Land im Gegenzug für Hilfen in Höhe von 240 Milliarden Euro abverlangen.
Auch der Bundestag muss der Verlängerung des Programms vor seinem Auslaufen am 28. Februar um 24.00 Uhr zustimmen. Vor allem in der CSU bestehen Bedenken, ob die Reformpläne ausreichen, um im Bundestag grünes Licht für neue Kredite des Euro-Rettungsfonds EFSF zu geben. rtr