2021 hatte der Dax mit einem Zuwachs von fast 16 Prozent das dritte Gewinnjahr in Folge verbucht. Aktuell setzen Anleger darauf, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaftsleistung in Grenzen halten. Die Marktteilnehmer positionierten sich vermehrt für das aktuelle Börsenjahr mit starkem Fokus auf zyklische Unternehmen aus dem Automobilbereich und aus der Flugzeugbranche, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zog am Montag um 1,04 Prozent auf 35 488,23 Punkte an. Beim Nebenwerteindex SDax stand sogar ein Plus von gut zwei Prozent zu Buche.

Andere europäische Börsenbarometer präsentierten sich zum Jahresauftakt ebenfalls freundlich: So gewann der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,78 Prozent auf 4331,82 Punkte. Der französische Cac 40 erklomm im Verlauf ein weiteres Rekordhoch und legte zum Handelsschluss um 0,90 um Prozent zu. In London war die Börse geschlossen. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss knapp im Plus.

Luftfahrtwerte profitierten von der Hoffnung auf Entspannung im internationalen Reiseverkehr sowie von Kaufempfehlungen der US-Bank Citigroup, welche die im MDax notierten Aktien der Fluggesellschaft Lufthansa und des Flughafenbetreibers Fraport um fast neun Prozent beziehungsweise mehr als vier Prozent in die Höhe schnellen ließen.

Im Dax gewannen die Anteile von Airbus gut vier Prozent. Der Flugzeugbauer hatte kurz vor Jahresschluss einen weiteren Großauftrag eingesammelt. Zudem wurde das Auslieferungsziel von 600 Jets für 2021 laut Insidern übertroffen.

Auch Automobilwerte waren hierzulande sowie europaweit gefragt. Positive Impulse kamen von Tesla. Der US-Elektroauto-Hersteller hatte im vergangenen Quartal einen Rekord bei seinen Auslieferungen aufgestellt. An der Dax-Spitze legten die Vorzugsaktien der Volkswagen-Dachholding Porsche SE um 4,3 Prozent zu.

Der Euro gab nach und wurde nach dem Börsenschluss in Frankfurt mit 1,1286 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1355 (Freitag: 1,1326) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8807 (0,8829) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,29 Prozent am vergangenen Donnerstag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 144,10 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,46 Prozent auf 170,65 Punkte.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Tesla mit Auslieferungsrekord im vierten Quartal
Tesla hat im vergangenen Quartal einen Rekord bei seinen Auslieferungen aufgestellt. Der Elektroauto-Hersteller brachte in den letzten drei Monaten des Jahres 308 600 Fahrzeuge an die Kunden. Im gesamten Jahr kommt Tesla damit auf gut 936 000 Auslieferungen, ein Plus von 87 Prozent im Vergleich zu 2020.

Tesla ruft Hunderttausende Autos in USA und China zurück
Der Elektro-Autobauer Tesla ruft in den USA und China insgesamt knapp 700 000 Fahrzeuge wegen möglicherweise sicherheitsgefährdender Mängel zurück. In den USA sind dabei alle Autos der Reihe "Model 3", die 2017 bis 2020 gebaut wurden, betroffen. Das geht aus einem Dokument der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hervor, das im Internet veröffentlicht wurde.

Delivery Hero übernimmt Mehrheit an Liefer-App Glovo
Der Berliner Lieferdienst Delivery Hero will seinen Einfluss ausbauen und die Mehrheit am spanischen Konkurrenten Glovo übernehmen. Dazu sei mit einer Reihe von Glovo-Aktionären eine Vereinbarung zur Übernahme von zusätzlichen Anteilen in Höhe von 39,4 Prozent im Tausch gegen Delivery-Hero-Aktien unterzeichnet worden, teilte der Konzern kurz vor dem Jahreswechsel mit. Die Beteiligung wird den Angaben nach damit auf mehr als 80 Prozent steigen.

Huawei rechnet mit starken Umsatzeinbußen für 2021
Das chinesische Technologieunternehmen Huawei rechnet für das Jahr 2021 mit Umsatzeinbußen in Höhe von knapp 30 Prozent. Wie der rotierende Vorstandsvorsitzende Guo Ping in einem Neujahrsbrief an seine Angestellten bekanntgab, werde der Umsatz des Unternehmens 2021 voraussichtlich 634 Milliarden Yuan (87,8 Milliarden Euro) betragen, was im Vergleich zu 2020 einen Rückgang um 28,9 Prozent darstellt. Detaillierte Geschäftszahlen wird das Unternehmen voraussichtlich im kommenden März publizieren.

Brüsseler Pläne zu Atom- und Gaskraft sorgen für Empörung
Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen hat mit Plänen zur indirekten Förderung moderner Atom- und Gaskraftwerke für Entsetzen bei Umweltschützern und Kernkraftgegnern gesorgt. Organisationen wie Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe warfen der Brüsseler Behörde am Wochenende vor, ein vollkommen falsches Signal zu setzen und ihre eigenen Klimaziele zu untergraben.

AT&T und Verizon könnten auf 5G nahe Flughäfen temporär verzichten
Wegen Sicherheitsbedenken im Flugverkehr durch ein erweitertes 5G-Angebot wollen die US-Mobilfunkanbieter AT&T und Verizon den Behörden und der Regierung entgegenkommen. In der Nähe bestimmter Flughäfen könnte der Einsatz der neuen Signale sechs Monate lang ausgesetzt werden, schrieben Verizon-Chef Hans Vestberg und AT&T-Lenker John Stankey in einem gemeinsamen Brief am Sonntag. Die konkreten Airports sollen mit der Luftfahrtindustrie und den US-Behörden abgestimmt werden. Zugleich aber lehnten sie die ursprüngliche Bitte der Aufsichtsbehörden und des US-Verkehrsministers Pete Buttigieg ab, die für diesen Mittwoch geplante Inbetriebnahme der neuen 5G-Frequenzen zu verschieben.

dpa-AFX