Der schwache Kursverlauf der Aktie des Herstellers von Motor- und Segelbooten Hanseyachts sieht ebenfalls danach aus, als ob hier Russland-Risiken im Auftragsbestand liegen könnten. €uro am Sonntag fragte beim Management nach, wie hoch die seien. Aus der Firmenzentrale in Greifswald kommt in diesem Punkt Entwarnung. Der Absatz von Jachten an Kunden aus der Ukraine und aus Russland sei bereits in der Vergangenheit sehr gering gewesen, es gebe wegen des Kriegs keine unmittelbaren Auswirkungen. Weil Hanseyachts einen Auftragseingang nur bucht, wenn Anzahlungen geleistet wurden, ist das finanzielle Risiko bei Stornierungen nicht sehr hoch. Der Bootsbauer hat das vertragliche Recht, bei Stornierung den angezahlten Betrag zu behalten. Der Krieg werde deshalb keinen zusätzlichen Kapitalbedarf auslösen, auch wenn die Lieferketten beeinträchtigt seien. Der Auftragsbestand liegt bei 313 Millionen Euro, der Jahresumsatz betrug zuletzt 134 Millionen Euro.

Derzeit schwer auszumachen sind Firmen mit einem voraussichtlich ordentlichen Gewinnplus für 2022. Die JDC Group könnte das schaffen. JDCs Plattform digitalisiert Verwaltung und Vertrieb von Versicherungen. Nach hohen Vorleistungen hat das Fintec aus Wiesbaden 2021 ordentliche Zuwächse generiert und Neukunden wie die Provinzial Versicherung gewonnen. 2022 gab es bereits Abschlüsse bei R + V Versicherung und Gothaer. Weil die Vorleistungen nun abnehmen, steigen die Erträge überproportional mit.

Der Berliner Medizintechniker aap Implantate ist Technologieführer in der Traumabehandlung. Im schwierigen Gesundheitsmarkt tastet sich die Firma mit geschätzten 17,5 Millionen Euro Umsatz für 2022 nun in Richtung Gewinnzone. Für das laufende Jahr werden operativ schwarze Zahlen avisiert. Die von aap entwickelte Technologie für Silberbeschichtungen von Implantaten, die Infektionsrisiken reduziert, dürfte stärker in den Fokus rücken. Im Uniklinikum Regensburg wurde die erste Operation durchgeführt.