Petrus-Partner Till Hufna­gel kritisierte die Chefkontrolleurin der Aareal Bank, Marija Korsch, in einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" scharf: "Wir denken, dass der Aufsichtsratsvorsit­zende ein Team­player sein sollte, der mit den ande­ren Gremiumsmitgliedern und den wichtigen Inves­to­ren zusammenarbeitet", sagte Hufnagel. "Das sehen wir bei Frau Korsch eher nicht." Man habe daher drei neue Mitglieder für das Gremium vorgeschlagen, die geeignet seien, die weitere Strategie voranzutreiben. Die Aareal Bank wollte zu Hufnagels Äußerungen nicht Stellung nehmen.

Vor einer Woche hatte die Aareal Bank mitgeteilt, dass der Finanzinvestor Petrus Advisers seinen Anteil an der im SDax notierten Bank auf 9,80 Prozent erhöht habe und eine Neubesetzung von drei der acht Sitze im Aufsichtsrat fordere - darunter auch des Vorsitzes. Bereits Ende November hatte der Hedgefonds den Ton im Streit mit der Aareal Bank verschärft: In einem Brief, der Reuters vorlag, griff damals Petrus-Advisers-Chef Klaus Umek Chefkontrolleurin Korsch an und verlangte ihren Rücktritt.

Der Finanzinvestor mit Sitz in London dringt auch auf eine Verkleinerung des Vorstands auf drei bis vier Mitglieder; derzeit sind es sechs. Für den erkrankten Vorstandschef Hermann Merkens solle das Institut einen geeigneten Nachfolger finden. Dazu sagte Petrus-Advisers-Partner Hufnagel der Zeitung: "Frau Korsch hält an Merkens fest, obwohl unklar ist, ob und wann er zurückkehrt. In der Nachfolgesuche setzt sie keine eigenen Akzente."

Merkens hatte sich Anfang November krankheitsbedingt zunächst für drei bis vier Monate zurückgezogen. Am 12. März teilte die Aareal Bank mit, dass Merkens länger ausfalle und nicht absehbar sei, "ob und wann" er seine Aufgaben wieder aufnehmen könne. In dieser Frage gebe es keine Neuigkeiten, sagte ein Aareal-Bank-Sprecher.

rtr