Nach der stärksten Explosion der Energiepreise der vergangenen Jahrzehnte - allein um 37 Prozent vom zweiten zum dritten Quartal - müssten die Kunden umdenken und erzogen werden, zweistellige Anhebungen zu akzeptieren. Schließlich erhöhten die Investitionen für Klimaschutz den Finanzbedarf. "Die Kunden verstehen in großem Ausmaß, warum es den Bedarf nach strukturellen Preisänderungen gibt", sagte von Achten.
Gestiegene Energiepreise drückten bei dem Hersteller von Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton im dritten Quartal auf den Gewinn. Von Juli bis September sank das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft um elf Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Der Umsatz legte hingegen bei steigenden Absätzen von Zement, Beton und Zuschlagstoffen um vier Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu. "Die Rahmenbedingungen im dritten Quartal waren aufgrund der außergewöhnlich hohen Vergleichsbasis im Vorjahr sowie den signifikanten Energiekostensteigerungen der vergangenen Monate sehr herausfordernd", erklärte der Vorstandschef. Die Aufwendungen für Energie hätten sich im Lauf des Jahres um fast 200 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro erhöht.
HeidelCement legt deshalb ein neues Programm zur Ergebnisverbesserung über mindestens 500 Millionen Euro bis Ende nächsten Jahres auf. Das Gros davon soll eine Erlössteigerung um 350 Millionen Euro durch höhere Preise sein. Die übrigen 150 Millionen Euro sollen durch effizientere Produktion und Wartung erzielt werden. Ein Personalabbau sei nicht geplant, erklärte ein HeidelbergCement-Sprecher. Das Unternehmen hielt angesichts der florierenden Baukonjunktur aber an der Jahresprognose eines starken operativen Gewinnanstiegs fest. Zugleich hoben die Kurpfälzer die Zielmarke für die Kapitalrendite um einen Prozentpunkt auf mehr als neun Prozent an. Sie können außerdem die Verschuldung stärker senken als bisher erwartet - auf weniger als das 1,5-fache des Umsatzes statt 1,5 bis 2,0.
"Dem vor uns liegenden Jahr 2022 sehen wir mit Zuversicht entgegen", sagte von Achten. Weltweite Infrastrukturmaßnahmen und die hohe Dynamik im Wohnungsbau sorgten weiterhin für Wachstum. "Die Nachfrageseite ist intakt."
rtr