Das reicht von der Modernisierung von Produktionsstätten bis hin zum Bau komplett neuer Werke. Dank hoher Stahlpreise wird mit der eigenen Produktion gut verdient. Und auch die Aufträge für Werke nehmen stetig zu. Dabei ist vor allem die Reduktion von Kohlendioxid in der Stahlproduktion etwa durch den Einsatz von Wasserstoff das große Zukunftsthema, in dem Danieli schon heute bedeutende Aufträge einsammeln kann.
So gesehen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das Unternehmen in Zukunft operativ, aber auch an der Börse gut schlagen könnte. Die Analysten der Investmentbank Kepler Cheuvreux etwa führen die Aktien (ISIN: IT 000 007 650 2) mit einem Kursziel von 28 Euro, immerhin ein Chance von rund 20 Prozent.
Zusätzliches Potenzial bringt die Gesellschaftsstruktur mit. Neben den Stämmen gibt es noch eine fast gleich große Zahl an Sparaktien (IT 000 007 648 6), die mit hohem Abschlag gehandelt werden. Sparaktien sind wie Vorzugsaktien stimmrechtslose Papiere, die in Italien früher große Popularität genossen, zuletzt aber an Bedeutung verloren haben. Auch Danieli wollte die Gattung abschaffen, machte den Aktionären 2020 das Angebot, die Papiere in einem Umtauschverhältnis von eins zu 0,65 in Stammaktien zu wandeln. Der Discount von 35 Prozent war den Sparaktionären zu groß und sie votierten auf der Generalversammlung dagegen. Um der Gesellschaft mehr Flexibilität zu geben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Mehrheitseigentümer der Stämme, die von den Familien Danieli und Benedetti kontrollierte Beteiligungsfirma Sind, sich noch mal mit einem besseren Gebot aus der Deckung wagt. Weil der Abschlag im Moment größer als 35 Prozent ist, bieten Sparaktien so eine veritable Zusatzchance.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.