Chart 1 - DAX im Fünf-Minuten-Chart
Bis fast an die ehemalige Unterstützung bei 12.330 Punkten, die jetzt als Verkaufszone dient, kletterte der DAX gestern. Wer nicht zu gierig war, konnte an einem Tag mit den von uns vorgestellten Hebelprodukten viel Geld verdienen. Und diese Chance ist noch nicht vorbei, auch wenn der Index anschließend den Rückwärtsgang einlegte und alle Tagesgewinne wieder abgab. Auch nachbörslich blieb der Markt noch schwach, wir sehen dennoch vorläufig keinen Anlass zur Panik.
Wenn nicht eine der beiden im Fünf-Minuten-Chart erkennbaren Aufwärtstrendlinien bei 12.200 oder 12.175 Punkten den Deutschen Aktienindex stabilisiert, sollte dies bei 12.020/12.050 Punkten gelingen. Dort verläuft die 21-Tage-Linie, also der durchschnittliche DAX-Kurs des zurückliegenden Monats. Sobald es in der aktuellen Rally zu Verlusten kam, stabilisierte sich der Markt wieder im Bereich seines Monatsmittels. Auch die Untergrenze des im Tageschart seit Jahresanfang erkennbaren Aufwärtstrendkanals dürfte Käufer anlocken. Zusätzlich liegen viele Wendepunkte knapp über diesem Bereich, da im März hier ein charttechnischer Widerstand verlief. Die Kombination derart vieler Chartmarken steigert die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass es zu gesteigerter Nachfrage und damit zu einer Bodenbildung kommt.
Stabilisiert sich der DAX wie erwartet, ist ein weiterer Anlauf an die Zone um 12.330 oder sogar 12.390 Punkten möglich, wo es zum Ausklang der Vorwoche zu einem neuen Allzeithoch, aber auch zu wiederholten Verkäufen kam. Statistisch betrachtet reicht der Spielraum wie in der gestrigen Analyse erläutert sogar bis an die 12.500er-Marke. Allerdings nur, solange der Markt nicht deutlich unter die 12.020 einbricht. Dann ist eine Neubewertung erforderlich, Kursziele unterhalb der 11.800 sollten dann schnell erreicht werden. Auf lange Sicht wird der Markt seine Überhitzung durch eine Korrektur auch abbauen müssen, doch kurzfristig fehlen noch die Signale, die auf eine Atempause hin deuten.
Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie
Der Indikator unter dem Tageschart zeigt, dass der DAX oft in eine Korrektur übergeht, sobald er sich mehr als 3,8 Prozent von der 21-Tage-Linie (Monatsmittelkurs) nach oben absetzt. Damit verbleibt eigentlich nur ein geringes Restpotenzial nach oben. Doch in der Vergangenheit kam es häufiger zu stärkeren Ausreißern, während derer Abstände bis jenseits der 8-Prozent-Marke messbar waren. Dadurch wären im Idealfall Indexstände jenseits der 13.000 möglich. Doch solche Ausnahmen sind statistisch äußerst selten, seriöse Anleger sollten nicht darauf wetten.
Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Der Markt hat sich inzwischen knapp 20 Prozent von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt. Die Erfahrungen aus den Jahren 2003, 2007 und 2009 zeigen, dass damit oft das Limit einer Übertreibungsphase erreicht wurde. Erst nach einer längeren Atempause ging es signifikant weiter aufwärts, zumindest in zwei von drei Fällen.
Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis
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Unterstützungen und Widerstände
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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