Mitte März sank die Notiz von Hornbach-Holding auf den tiefsten Stand seit 2010. Hintergrund war die Schließung der Bau- und Gartenmärkte in Folge der Corona-Pandemie. Die 160 Garten- und Baumärkte die Hornbach in ganz Europa betreibt, sind unter dem Dach der Hornbach Holding angesiedelt. Zur Gruppe gehört auch die kleinere Hornbach Baustoff Union, die den regionalen Baustofffachhandel bedient. Einen großen Teil der Verluste hat die Aktie schon wieder hereingeholt.
Auch das Wetter spielt mit. Der Frühling ist das stärkste Quartal für die Branche. Schon vor der Schließung gab es einen Ansturm auf die Garten- und Baumärkte. Tatsächlich war auch nur ein Teil der Märkte ganz geschlossen. Handwerker hatten größtenteils offenen Zugang. Und auch der starke Online-Handel bügelt einiges an Umsatzeinbußen aus.
Hornbach hat in den vergangenen Jahren in den Ausbau des Online-Handels investiert. Der Einsatz zahlt sich jetzt aus. Die Hornbach-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2019/20 deutlich gewachsen. Die DIY-Nettoumsätze einschließlich des Onlinehandels stiegen in Deutschland um sechs Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Damit hat Hornbach die Branche, die 2019 um 3,8 Prozent wuchs, deutlich übertroffen. In den acht Ländern außerhalb Deutschlands legte der Umsatz um mehr als zehn Prozent zu. Insgesamt kommt die Hornbach-Holding mit einem Umsatzplus von 8,4 Prozent auf mehr als 3,7 Milliarden Euro. Nach vorläufigen Angaben soll sich der Gewinn in der Baumarktsparte verdoppelt haben. Details zur Ertragslage und den Aussichten für das laufende Jahr will Hornbach am 27. Mai bekannt geben.
An der Börse gilt Hornbach Holding aufgrund des hohen Immobilienvermögens als Substanztitel. Neben drei Logistikzentren und Bürogebäuden befinden sich etwa 60 Prozent der Immobilien, die Hornbach als Einzelhandelsfläche für die Baumärkte nutzt, im Eigentum des familiengeführten Unternehmens. Die stillen Reserven in der Holding werden auf knapp eine Milliarde Euro geschätzt. An der Börse wird die Firma mit knapp 800 Millionen Euro bewertet.
Das Analysehaus Warburg Research stuft die Aktie mit einem Kursziel von 76 Euro mit Kaufen ein. Neben dem Kurspotenzial überzeugt die Aktie mit einer Dividendenrendite von drei Prozent.
Einschätzung: Kaufen
Kursziel: 65,00 Euro
Stoppkurs: 35,00 Euro