Die Börsenwelt steckt voller Etiketten: Wenn es darum geht, Aktien größenmäßig einzuordnen, ist von Large, Mid und Small Caps die Rede. Verfechter der Value-Strategie bezeichnen ihre Favoriten als Substanztitel, während der Growth-Ansatz vom Wachstumswert spricht. Was die Solidität einer Aktie anbelangt, gilt die Bezeichnung Bluechip als eine Art Gütesiegel. Dabei handelt es sich um die Dividendenpapiere bekannter, finanzstarker Konzerne. Beispielsweise ist der DAX ein Sammelsurium heimischer Bluechips. Am anderen Ende dieser Kategorie tummeln sich die Hot Stocks. Dieses Etikett erhalten Aktien, die zwar große Kurschancen mitbringen. Allerdings holen sich ihre Halter dafür auch enorme Risiken ins Depot.

Aus diesem Grund machen nicht wenige Investoren einen weiten Bogen um Hot Stocks. Sie sind nicht bereit, für die Gelegenheit auf einen möglichen Kursverdoppler die Gefahr des Totalverlusts in Kauf zu nehmen. Institutionelle Adressen müssen das Segment meistens schon allein wegen der teils geringen Handelsumsätze meiden. Zudem stehen derart heiße Chance-Risiko-Profile nicht selten im Widerspruch zu ihren Investmentprinzipien. Darüber hinaus ist die Datenlage bei den Hot Stocks eher dünn. Vor allem bei den großen Analysehäusern spielen die entsprechenden Unternehmen schlicht keine Rolle.

Und doch kann es sich lohnen, die abseits des grellen Börsenrampenlichts stehenden Gesellschaften etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Beispielsweise erhielt Epigenomics von BÖRSE ONLINE bereits vor gut vier Jahren (Ausgabe 24/2013) das Hot-Stock-Label verpasst. Während der Biotechtitel damals bei weniger als zwei Euro notierte, liegt das aktuelle 52-Wochen-Hoch bei 7,42 Euro - mehr dazu in der Spalte rechts. Natürlich dürfen und sollen auch Fehlgriffe nicht verschwiegen werden. Als ein totaler Flop entpuppte sich Alno. Dabei sah es 2013 noch ganz danach aus, als würde der Küchenhersteller die Krise hinter und eine Expansionsphase vor sich haben. Von wegen: Vor wenigen Wochen musste das Unternehmen den bitteren Gang vor den Insolvenzrichter antreten.

Ein paar wichtige Regeln



Das Negativbeispiel zeigt: Gerade wegen des feurigen Charakters solcher Investments sollten Anleger in diesem Segment besonders vorsichtig agieren. Das gilt zunächst in Bezug auf den Kapitaleinsatz. Hot Stocks sollten selbst in den Depots spekulativer Naturen lediglich als Beimischung dienen. Reichen die Mittel aus, empfiehlt es sich, das "Spielgeld" auf mehrere Wetten zu verteilen - auf diese Weise lässt sich ein Fehlgriff leichter verschmerzen. Ein bedachtes Vorgehen ist bereits beim Einsteig sinnvoll. Anleger sollten nicht um jeden Preis kaufen, sondern die Order mit einem Limit versehen. Grund: Wegen der dünnen Liquidität respektive niedrigen Freefloats können schon kleine Aufträge für übertriebene Ausschläge nach oben sorgen.

Sobald der Hot Stock im Portfolio liegt, gilt es, die Position mit einem Stoppkurs zu versehen. Er darf ruhig etwas tiefer angelegt werden als bei soliden Standardwerten. Schließlich sind selbst stärkere kurzfristige Rücksetzer durchaus typisch für die Hot Stocks. Läuft eine Spekulation in die richtige Richtung, kann der Stopp nach oben angepasst werden. Bricht die Notierung über das erträgliche Maß hinaus ein, hilft diese Vorgehensweise, Gewinne abzusichern oder zumindest den Verlust zu begrenzen.

Am Anfang steht natürlich die Suche nach den aussichtsreichsten Aktien mit Zunder. Es gibt kein klar definiertes Raster, mit dem sich die Hot Stocks aus dem riesigen Börsenuniversum herausfiltern lassen. BÖRSE ONLINE zieht vielmehr eine Reihe von unterschiedlichen Kriterien heran. Hellhörig machen uns unter anderem Unternehmen, die mit aussichtsreichen Produkten am Start stehen. Beispielsweise hat Biofrontera im vergangenen Jahr die US-Zulassung für sein wichtigstes Präparat erhalten. Jetzt könnte das Biotechunternehmen auf eine Wachstumsphase sowie über kurz oder lang auf den Break-even zusteuern.

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Spekulative Medienwerte



Interessant sind zudem Turnaround-Wetten. Dabei handelt es sich um Gesellschaften, die aufgrund roter Zahlen ins Abseits geraten sind. Beispielsweise möchte das Management von Splendid Medien nach einem desaströsen Jahr 2016 bereits in der laufenden Periode in die Gewinnzone zurückkehren. An der Börse herrschen Zweifel, der Micro Cap kommt seit Längerem nicht vom Fleck.

Ein weiteres Signalwort für Hot-Stock-Fans lautet "Übernahmefantasie". Stehen bei Unternehmen Verschiebungen in der Gesellschafterstruktur oder gar ein Verkauf an, können sich hohe Kurschancen bieten. Aus diesem Grund zählt Constantin Medien zu unseren neun Empfehlungen. Bei den Münchnern tobt ein offener Konflikt zwischen zwei Großaktionären. Die Übernahme durch eine der beiden Streitparteien scheint die einzig mögliche Lösung zu sein. Allerdings könnte der Zank auch dazu führen, dass das Medienhaus in Schieflage gerät. Daher erhält Constantin drei Chilischoten.

Mit dieser Symbolik versuchen wir, das Risikomaß der vorgestellten Hot Stocks zu kategorisieren. Taucht das Gemüse nur einmal auf, ist der betreffende Titel vergleichsweise nicht ganz so "heiß". Mit jeder weiteren Schote nimmt der Schärfegrad zu.



Auf Seite 3: Top-Hot-Stock





Top-Hot-Stock - Epigenomics-Aktie: Spekulation auf neue Übernahmeofferte



Mitte des Jahres war die Welt bei Epigenomics noch in Ordnung: Die Annahmefrist für eine durch das Management unterstützte Übernahmeofferte steuerte auf ihr Ende zu. Ein chinesischer Bieter war bereit, 7,52 Euro für jede Aktie der auf die Krebsvorsorge spezialisierten Biotechfirma zu bezahlen.

Zwölf Tage später war das Angebot vom Tisch, da die Summit Hero Holding relativ knapp an der festgesetzten Mindestannahmequote von 75 Prozent gescheitert war. Die Börse reagierte prompt: Mittlerweile notiert Epigenomics rund ein Drittel unter dem gebotenen Preis. Bis auf Weiteres müssen die Berliner auf eigene Faust nach möglichen Finanzierungsquellen suchen.

Typisch für einen kleinen Biotechwert schreibt Epigenomics tiefrote Zahlen und verbraucht jede Menge Geld. Gleichwohl ist es gut möglich, dass schon bald ein neuer Bieter auftaucht. Schließlich verfügt Epigenomics über ein aussichtsreiches Produkt zur Darmkrebsdiagnose mit US-Zulassung. Hot-Stock-Fans greifen zu.



Auf Seite 4: Flop-Hot-Stock





Flop-Hot-Stock- Alno-Aktie: Kalte Küche für die Aktionäre



Während Dieselskandal und Klimaproblematik gerade den Ruf des Autos arg ramponieren, gilt die Küche als das neue Statussymbol. Viele Haushalte sparen nicht, wenn es um edle Möbel und Hightechgeräte für die heimische Kochstelle geht. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e. V. (AMK) wurden 2016 in Deutschland Küchen im Wert von 9,6 Milliarden Euro verkauft - knapp fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Trotz des positiven Marktumfelds musste Alno vor wenigen Wochen einen Insolvenzantrag stellen. Damit sind die jahrelangen Bemühungen des schwäbischen Küchenherstellers, der finanziellen Misere zu entkommen, bis auf Weiteres gescheitert.

Gleiches gilt für die von BÖRSE ONLINE bereits vor gut vier Jahren skizzierte Kurswette auf einen Turnaround. Dem Management ist es nicht gelungen, das Traditionsunternehmen auf Profitabilität zu trimmen. Vielmehr blieb es bei tiefroten Zahlen, wodurch das Eigenkapital beinahe chronisch unterhalb der Nulllinie verharrte. Ende Mai nahm der langjährige Vorstandschef Max Müller seinen Hut. Nun steht mit dem früheren Finanzchef Christian Brenner ein Vertrauter von Großaktionär Tahoe an der Konzernspitze.

Ob es ihm gelingt, mit der nun laufenden Sanierung in Eigenverwaltung das Ruder herumzureißen, muss sich zeigen. Für Aktionäre, die noch an Bord sind, besteht ohnehin wenig Hoffnung. Sie müssen wohl mit einem Totelverlust rechnen. Insofern dürfte der Pennystock an der Börse nur noch als Spielball hartgesottener Zocker dienen.



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Ad Pepper-Aktie: Internetwerbung lässt die Kassen klingeln





Ein Blick auf die lange Börsenhistorie von Ad Pepper zeigt, dass von "himmelhoch jauchzend" bis "zu Tode betrübt" alle Gefühlslagen bereits mehrmals durchlebt wurden. Dies gilt auch für die jüngste Vergangenheit.

Als der Spezialist für Onlinewerbung 2016 mit seiner Umstrukturierung vom Agentur- zum Plattformgeschäft voll auf Turnaroundkurs war, kam es Anfang des laufenden Jahres wieder zu einem Dämpfer.

Ein leicht schwächerer Wachstumstrend im wichtigen Segment Webgains ließ die Aktie nach unten rauschen. Allerdings ist diese Delle mittlerweile wieder ausgebügelt. Grund: Der Umsatz in der Netzwerksparte für Onlinemarketing zog im zweiten Quartal mit einem Plus von 24 Prozent wieder deutlich an. Zusammen mit den anderen beiden Segmenten ad pepper media und ad agents wurde zum Halbjahr ein neuer Rekordumsatz von 33,8 Millionen Euro erzielt.

Zudem verbuchte das Unternehmen das beste operative Ergebnis seit zehn Jahren. In der zweiten Jahreshälfte könnte sich das Wachstumstempo sogar noch verschärfen, da das Management davon ausgeht, dass die Etats für digitale Anzeigen weiter zunehmen. Für zusätzliche Fantasie sorgt die Partnerschaft mit IBM Watson, die voll auf den Zukunftstrend künstliche Intelligenz abzielt.





Biofrontera-Aktie: Am Anfang einer Wachstumsphase





Für Biofrontera ist 2017 ein besonderes Jahr. Nicht nur, dass das Biotechunternehmen sein 20. Jubiläum feiern kann. Gleichzeitig dürfte die auf die Behandlung von Hauterkrankungen spezialisierte Gesellschaft am Anfang einer Wachstumsphase stehen.

Mit der US-Zulassung für Ameluz gelang Biofrontera im vergangenen Jahr ein echter Durchbruch. Nun arbeitet das Management daran, den Vertrieb des zur Behandlung einer Hautkrebsvorstufe (aktinische Keratose) eingesetzten Präparats in den Staaten zu forcieren.

Im ersten Quartal steuerte der US-Markt bereits die Hälfte zum Gesamtumsatz in Höhe von 2,6 Millionen Euro bei. In Europa erhielt Biofrontera Anfang des Jahres eine Zulassungserweiterung für Ameluz - womit sich dem Unternehmen die Türen in zahlreiche Krankenhäuser öffnen sollten.

Nun bemühen sich die Leverkusener darum, die Zulassung erneut zu erweitern. Nach Angaben von Unternehmenschef und -gründer Hermann Lübbert ist ausreichend Geld für den Expansionskurs vorhanden: "Die zuletzt durchgeführten Kapitalmaßnahmen geben uns den notwendigen Rückenwind."

Gleichwohl könnten Rücksetzer in der Vermarktung oder auf dem Gebiet der Forschung die Kasse empfindlich treffen. Zumal Biofrontera vor 2019 kaum schwarze Zahlen schreiben dürfte.





Constantin Medien-Aktie: Aktionärsstreit steuert auf den Showdown zu





Eigentlich hat Constantin das Zeug zur aussichtsreichen und soliden Medienaktie. Das Unternehmen vermarktet über die Schweizer Tochter Highlight Communications die Champions League. Gleichzeitig profitieren die Münchner über ihre Plattform Sport.1 von der Fußballeuphorie. Ganz zu schweigen von der Filmsparte: Mit "Grießnockerlaffäre" und "Fack ju Göhte 3" stehen zwei potenzielle Blockbuster vor dem Kinostart.

Doch das aussichtsreiche Umfeld geht in einem erbitterten Gesellschafterstreit unter. Dieter Hahn, seines Zeichens Vorsitzender des Aufsichtsrats, zankt sich mit Highlight-Chef Bernhard Burgener um die strategische Ausrichtung des Konzerns. Einig sind sich die Streithähne dem Vernehmen nach nur darin, dass eine Seite weichen muss.

Dazu könnte es in Form einer Übernahme kommen. Burgener macht keinen Hehl daraus, dass er eine Offerte vorlegen möchte. Allerdings sieht er sich dabei durch das Constantin-Management blockiert.

Zum Showdown könnte es am 23. August kommen, wenn in München die Hauptversammlung stattfindet. Mutige Anleger setzen darauf, dass ein attraktives Übernahmeangebot für Frieden sorgt. Achtung: Schwelt der Konflikt weiter, droht dem Medienhaus schon bald der finanzielle Engpass.





Daldrup & Söhne-Aktie: Positive Überraschung in der zweiten Hälfte





Der Hype um die Geothermie ist an der Börse längst verflogen. Das bekam auch Daldrup & Söhne (D & S) deutlich zu spüren: In den vergangenen drei Jahren hat sich der Kurs zwischenzeitlich halbiert. Seit Anfang 2016 bildet der Small Cap nun einen Boden aus.

Auf diesem könnte es schon bald Gewinne zu ernten geben. Umsatz und Gewinn legten im vergangenen Jahr kräftig zu, und die Dynamik dürfte weiter anhalten. Mit den zuletzt akquirierten Bohraufträgen für Geothermieprojekte ist D & S bis 2018 ausgelastet.

Im Juli konnte die Firma einen weiteren Erfolg melden: Im niederbayerischen Landau haben die Münchner nach erfolgreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten des dortigen Geothermiekraftwerks die Zulassung für einen Probebetrieb erhalten. Diesbezüglich könnte es auch zu positiven Überraschungen in der Konzernbilanz kommen.

Denn in der aktuellen Ergebnisprognose, die eine Ebit-Marge zwischen zwei und fünf Prozent vorsieht, sind mögliche Erträge aus Landau und Taufkirchen nicht enthalten. Für letztgenanntes Kraftwerk ist ebenfalls der Probebetrieb in diesem Sommer angesetzt. Konsequenz: Möglicherweise nutzt D & S die am 30. August anstehende Hauptversammlung, um die Ziele zu erhöhen.





Endor-Aktie: Micro Cap lenkt auf die Erfolgsspur





Erinnern Sie sich noch an Endor? Vermutlich nicht. Der Börsengang des Entwicklers für Spielekonsolen-Zubehör aus dem niederbayerischen Landshut liegt mittlerweile rund elf Jahre zurück. Die Anfangszeit war von einigen Misserfolgen gekennzeichnet. So tauchte der Micro Cap von seinem Ausgabepreis bei neun Euro relativ rasch in die Pennystock-Zone ab und verschwand damit in der Börsenversenkung.

Zuletzt hellte sich das Bild bei dem Unternehmen aber deutlich auf. Ende 2015 erfolgte zum Beispiel der Launch eines Lenkrads aus der wichtigen CSL-Serie für die Xbox One von Microsoft. Das sorgte im gleichen Jahr noch für Rekorde in der Bilanz.

Während 2016 unspektakulär verlief, könnte es 2017 nun wieder zu neuen Bestmarken bei Umsatz und Gewinn kommen. Die Niederbayern haben soeben eine Lizenzvereinbarung mit Sony für den Vertrieb von Zubehör für die Playstation 4 in den USA geschlossen. Im zweiten Halbjahr dürften die Einführungen der neuen Rennspiele GT Sport, Forza Motorsport 7 und Project Cars II die Endor-Geschäfte mächtig ankurbeln. Damit könnte der Vermarkter von High-End-Lenkrädern und Controllern für Spielekonsolen im laufenden Geschäftsjahr positiv überraschen und die Aktie ihren zuletzt eingeschlagenen dynamischen Aufwärtskurs weiter fortsetzen.





Intershop-Aktie: Mit neuen Trends auf Comeback-Kurs





Genau zum richtigen Zeitpunkt haben wir die Aktie von Intershop in unserem Börsenbrief für Abonnenten, BÖRSE ONLINE EXPRESS, Ende März auf "Kaufen" hochgestuft. Damals stand der Titel bei 1,11 Euro, heute notiert er rund 40 Prozent höher. Der E-Commerce-Spezialist, den viele vielleicht noch aus den Zeiten des Neuen Markts kennen, ist nun endlich auf Turnaroundkurs.

Hoffnung macht dabei der Jahresauftakt: Unter anderem neue Cloud-Lösungen sorgten für ein Umsatz-plus von 26 Prozent sowie ein positives Ergebnis. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 1,5 Millionen Euro zu Buche gestanden. Das Geschäft dürfte weiter florieren, zumal die E-Commerce- Plattform einen Ritterschlag von Forrester Research bekommen hat.

In einer Studie des Marktforschers konnte sich Intershop sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich als führender Anbieter positionieren. Ein positiver Cashflow, eine schlanke Kostenbasis sowie eine Eigenkapitalquote von 58 Prozent runden das aktuell positive Bild der Firma ab. Aus Kapitalmarktsicht sorgt Großaktionär Shareholder Value, der einen Anteil von 24,9 Prozent besitzt, für Vertrauen. Für den nächsten Kursschub könnte die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 2. August sorgen.





Seven Principles-Aktie: Digitalisierung sorgt für Turnaround





Anleger, die eine echte Turnaroundwette suchen, sind bei Seven Principles genau richtig. Der Technologiekonzern, der sich vor allem Zukunftsthemen wie Cloud, -Mobile Computing und Internet der Dinge verschrieben hat, blickt nach einer Stabilisierung im vergangenen Geschäftsjahr wieder positiv nach vorn.

Auf der jüng-sten Hauptversammlung haben die Kölner sogar ihre Umsatzprognose leicht angehoben. Auch wenn das Unternehmen aktuell noch in den roten Zahlen operiert, der Break-even ist in diesem Jahr bereits ausgemachte Sache. Dabei besteht sogar die Chance, dass dieses Vorhaben auf Gesamtjahresbasis gelingt. Ein starker Ordereingang sowie eine Vielzahl an Neukunden untermauern das positive Szenario.

Hinzu kommt, dass sich der Anteil der Outsourcing-Aufträge weiter erhöht hat. "Diese neue Dynamik ist der Kombination aus der Fokussierung auf die derzeit am stärksten nachgefragten IT-Themen einerseits und dem vollzogenen grundlegenden Umbau des Vertriebs andererseits geschuldet", erklärt SCM-Research-Analyst Adam Jakubowski. Der Experte traut dem Börsenzwerg einen Kurs von 15 Euro zu, was einem Aufschlag von 50 Prozent gleichkäme.

Wie weit Seven Principles mit seiner Wachstumsstory ist, wird sich am 20. August bei der Präsentation der Halbjahreszahlen zeigen.





Splendid Medien-Aktie: Spannung vor dem Zahlentermin





Im Geschäftsjahr 2016 erlitt Splendid Medien den sprichwörtlichen Filmriss. Gleich zweimal musste Vorstandschef Andreas Klein die Prognose kappen. Verschobene Kino- und Produktionsstarts, ein schwacher DVD-Markt sowie Wertberichtigungen führten zu tiefroten Zahlen. Bereits im laufenden Jahr möchte Klein in die Gewinnzone zurückkehren.

Für den Turnaround sprechen zum einen die geplanten Kostensenkungen. Daneben hat das Unternehmen aussichtsreiche Produkte veröffentlicht. Zu den Highlights zählt ein DVD- und Bluray-Set der TV-Serie "Sherlock".

Dass die Kölner auch die über die Medienwelt schwappende Digitalisierungswelle reiten, zeigt die Kooperation mit Amazon. Vor Kurzem hat das -Unternehmen einen neuen Vertrag mit dem E-Commerce-Krösus abgeschlossen. Nutzer des Amazon-Streamingangebots Prime können auch in Zukunft zahlreiche Filme aus dem Splendid-Katalog abrufen.

An der Börse schob dieser Deal den Micro Cap zwischenzeitlich kräftig an, ehe er in den seit mehr als zwei Jahren zu beobachtenden Abwärtstrend zurückfiel. Gut möglich, dass die Splendid-Aktie am 31. August einen neuen Anlauf nach oben wagt. An diesem Tag präsentiert das Unternehmen die Halbjahresbilanz.





Windeln.de-Aktie: Mit Fitnessprogramm in die Gewinnzone





Im Mai 2015 zu 18,50 Euro platziert, kostete eine Aktie von Windeln.de Ende vergangenen Jahres weniger als drei Euro. Unter anderem schwächelnde Geschäfte in China bremsten den eingeschlagenen Wachstumskurs und damit auch den Aktienkurs.

Das Unternehmen hat mittlerweile reagiert und an verschiedenen Stellschrauben gedreht. So wurde beispielsweise der Kundenservice nach Ungarn verlegt. Dies verursacht zunächst zwar Kosten, welche auch im zweiten Quartal 2017 noch einmal durchschlagen werden.

Die Wende ist aber nah. "Der volle positive Effekt sollte ab dem dritten Quartal 2017 sichtbar werden", glaubt Montega- Analyst Frank Laser. Unter das eingeführte Fitnessprogramm Star fällt auch der Umzug des Zentrallagers nach Osteuropa.

Die Aufnahme des Betriebs der dann deutlich kostengünstigeren Stätte ist bereits für die erste Jahreshälfte 2018 geplant. Ein Jahr später steht dann der Break-even an. Beim Umsatz rechnet Windeln.de mit einem Wachstum von jährlich 15 Prozent.

Wir gehen davon aus, dass durch die veranlassten Schritte zur Profitabilitätssteigerung bereits im laufenden Jahr erste Erfolge sichtbar werden. Dies dürfte auch die Aktie aus ihrer monatelangen Lethargie reißen. Unser erstes Kursziel lautet fünf Euro, ein Potenzial von rund 50 Prozent.