Einen mustergültigen Turnaround legt derzeit H&R hin. Der Raffineriebetreiber, der Spezialöle herstellt, hat im dritten Quartal laut vorläufiger Zahlen das Betriebsergebnis mehr als verdoppelt. Nach neun Monaten beträgt der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen 65 Millionen Euro - so viel wie für das ganze Jahr erwartet wurde. Zu dem Erfolg tragen zwei Faktoren bei. Zum einen hilft die erstmalige Konsolidierung von H&R China, die im vierten Quartal 2014 eingegliedert wurde. Zudem ist die Spanne zwischen gekauftem Rohstoff und produzierten Basisölen günstig für die Ertragsentwicklung. Die Konstellation erinnert ein wenig an 2010. Damals verdiente das Unternehmen selbst bei Bereinigung der Kapitalerhöhung weit mehr als einen Euro je Aktie.

Die Aktie hatte im März nach der Bodenbildung bei sechs Euro schnell an Wert gewonnen. Der Aufschwung führte bis fast auf neun Euro. Dann konsolidierte der Wert erst einmal, um nun erneut einen Anlauf auf Jahreshöchstkurse zu nehmen. Kann das Unternehmen die eingeschlagene Entwicklung beibehalten, sind auch deutlich zweistellige Kurse möglich. Wir stufen die Aktie neu mit einem Kursziel von zwölf Euro auf "Kaufen" hoch.

LA