Von den Abnehmerländern deutscher Exporteure leidet vor allem Russland unter dem niedrigen Ölpreis. Zugleich ist die Volkswirtschaft Chinas, weltweit die zweitgrößte nach den USA, 2015 so langsam gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor zunehmenden Risiken für die Weltwirtschaft.

Der vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index für Deutschland fiel im Januar um 1,3 auf 107,3 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit knapp einem Jahr. "Wir haben eine schizophrene Situation", sagte Wohlrabe. "Die dunkle Seite des niedrigen Ölpreises ist, dass viele Abnehmerländer auf wackligen Beinen stehen." Dieser negative Effekt vor allem für die Exporteure lasse die für Deutschland positiven Seiten des billigen Öls in den Hintergrund rücken.

"Die Investitionsgüterhersteller leiden", ergänzte der Ökonom. "In der Industrie überwiegen die Optimisten nur knapp." Während im Maschinenbau die Sorgen überhandnähmen, sei aber die Chemieindustrie guten Mutes. Auch der Einzelhandel profitiere, der Konsum bleibe eine Stütze der deutschen Wirtschaft. "Im Einzelhandel sind die Erwartungen gestiegen. Die Verbraucher haben mehr Geld übrig, weil sie weniger für Benzin und Heizöl bezahlen müssen."

Reuters