"Während die Ausgaben weiterhin kräftig ausgeweitet werden, werden die Einnahmen durch die schwache Konjunktur spürbar belastet." Nach dem Rekordüberschuss von mehr als 60 Milliarden Euro 2018 sei für das zu Ende gehende und das kommende Jahr zwar jeweils noch mit schwarzen Zahlen zu rechnen. Für 2021 zeichne sich aber ein "leichtes Defizit" ab. "Die Teilabschaffung des Soli mindert die Einnahmen", hieß es dazu. Zugleich sorge etwa die Umsetzung des Klimapakts für zusätzliche Ausgaben.
Das Bruttoinlandsprodukt wird dem IfW zufolge im zu Ende gehenden Jahr nur um 0,5 Prozent wachsen. 2020 soll es zu einem Plus von 1,1 Prozent reichen, 2021 zu 1,5 Prozent. "Die Konjunktur in Deutschland fasst nur allmählich wieder Tritt", betonte das IfW. "Für die höhere Zuwachsrate im kommenden Jahr ist vor allem die dann höhere Zahl an Werktagen verantwortlich."
Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte werden der Prognose zufolge weiter deutlich zulegen. "Die Baubranche boomt nach wie vor, nicht zuletzt aufgrund der weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen", erwarten die Ökonomen. Im Verlauf des kommenden Jahres dürfte sich auch die Produktion allmählich beleben. "Dafür spricht auch die wieder leicht anziehende Weltkonjunktur." Davon profitiere die exportabhängige Industrie. Eine große Dynamik werde sich aber nicht entfalten.