Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) verbesserte sich auf 34,3 (2020: 29,1) Prozent. "Der Bedarf an Produkten für Coronavirus-Impfstoffe und Coronatests hat dabei eine deutlich verstärkende, allerdings keine dominante Rolle gespielt", sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg.

Sartorius profitiert doppelt von der Pandemie: Der Konzern rüstet Pharma- und Forschungslabore aus, die mit Corona-Tests derzeit alle Hände voll zu tun haben. Zudem produziert Sartorius Technologien zur Herstellung von Biopharmazeutika, zu denen auch Corona-Impfstoffe gehören. Die Sparte mit der französischen Tochter Sartorius Stedim Biotech generiert inzwischen drei Viertel des Umsatzes. Insgesamt trug das Geschäft mit der Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten 21 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei. "Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach unseren Produkten für die Impfstoffherstellung im nächsten Jahr auf dem Niveau von 2021 bleibt", sagte Kreuzburg der Nachrichtenagentur Reuters.

Bei der Marge profitiert Sartorius davon, dass Dienstreisen wegen der Krise wegfielen und die Neueinstellungen langsamer vonstatten gingen als der Umsatz wuchs. Dabei hat Sartorius die Mitarbeiterzahl seit Jahresbeginn um gut 2300 auf fast 13.000 aufgestockt, allein in der Produktion kamen 1500 dazu. Mehr als 1000 neue Stellen - vor allem im Vertrieb und in der Entwicklung - sind derzeit ausgeschrieben, wobei nicht alle in diesem Jahr besetzt werden könnten, wie Kreuzburg einräumte.

Der Vorstandschef bestätigte die Prognosen: Der Umsatz soll in diesem Jahr um rund 45 Prozent auf etwa 3,4 Milliarden Euro wachsen. Im laufenden vierten Quartal werde er in etwa auf dem Niveau der drei ersten Quartale liegen, in denen zwischen 791 und 898 Millionen umgesetzt wurden. "Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein deutlich zweistelliges Wachstum", sagte Kreuzburg. "Wir arbeiten seit Jahresbeginn an der Kapazitätsgrenze." Die Ebitda-Marge soll sich 2021 auf 34 (29,6) Prozent verbessern. Das entspräche einem operativen Gewinn von rund 1,15 Milliarden Euro. Der Auftragseingang lag nach neun Monaten um 72 Prozent über Vorjahr.

Bis 2025 will Sartorius den Umsatz auf fünf Milliarden Euro schrauben, bei einer Marge von 32 Prozent - auch wenn die Corona-Effekte dann verschwunden sein werden. Die Entwicklung von Biopharmazeutika wie Gen- und Zell-Therapien wachse derzeit sehr dynamisch, begründete Kreuzburg den Optimismus.

rtr