Nach einer Auswertung des Münchner Wirtschaftsinstituts ifo dürfte während der Corona-Schließungen die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 16 Prozent eingebrochen sein. "Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt bereits im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und dann im zweiten um 12,2 Prozent einbrechen", sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. "Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen; berücksichtigt man die vergleichsweise vielen Arbeitstage, verringert sich der Rückgang auf 6,2 Prozent."
Dabei zeigt das Institut auch, wie arg einzelne Branchen und damit die Arbeitnehmer getroffen sind: "Den größten Einbruch der Geschäfte im April meldeten Reisebüros und ‑veranstalter (minus 84 Prozent), die Luftfahrtbranche (minus 76 Prozent), das Gastgewerbe (minus 68 Prozent), das Gesundheitswesen (minus 45 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (minus 43 Prozent) sowie der Fahrzeugbau (minus 41 Prozent). Einziger Gewinner der Corona-Krise war die Pharma-Industrie mit einem Anstieg der Auslastung um 7 Prozent" so die ifo-Pressemitteilung.
Auch bei der wirtschaftlichen Erholung werden sich nach ifo-Ansicht Unterschiede zeigen: "Vor allem dort, wo Dienstleistungen für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Beherbergung und Gaststätten erbracht werden, werden die Folgen der Corona-Krise bis weit ins nächste Jahr hinein zu spüren sein. Im Verarbeitenden Gewerbe dürfte die Wertschöpfung ihr Vorkrisenniveau in einem Jahr wieder erreichen."