Da der Arbeitsmarkt der allgemeinen Konjunktur etwas hinterher läuft, wird sich das ganze Ausmaß der Coronakrise auf den deutschen Arbeitsmarkt erst allmählich zeigen. Dabei droht eine hohe Arbeitslosigkeit. Im April haben bereits 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent der Hotels und 43 Prozent der Reisebüros beschlossen, Beschäftigte zu entlassen oder befristete Arbeitsverträge nicht zu verlängern, meldet nun das Münchner Wirtschaftsinstitut ifo und bezieht sich dabei auf eine von ihm durchgeführte Umfrage. Aber auch bei Arbeitsvermittlern (57 Prozent), Lederwaren- und Schuhhersteller (48 Prozent) und Druckereien (30 Prozent) dürften Arbeitnehmer bald entlassen werden. Regional nach Bundesländern sind vor allem Betriebe in Baden-Württemberg (22 Prozent der Firmen) und in Bayern (20 Prozent) betroffen.

Aber es gibt auch Branchen und Länder, wo Arbeitnehmer einen ziemlich sicheren Arbeitsplatz haben: "Weniger stark von Kündigungen bedroht sind Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberater-Kanzleien mit 5 Prozent, Beschäftigte im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 2 Prozent, auf dem Bau mit 3 Prozent sowie in der chemischen Industrie mit 5 Prozent und in der pharmazeutischen Industrie mit null Prozent", so ifo. Nach Bundesländern aufgeschlüsselt müssen sich Arbeitnehmer im Saarland und in Rheinland-Pfalz besonders wenig Sorgen machen. Hier planen nur jeweils elf Prozent der Firmen Entlassungen.