Das Verhältnis der USA zu China, Mexiko und Europa ist angespannt. Neu-Delhi und Washington verstehen sich hingegen gut. Der Subkontinent ist für die USA ein wichtiger strategischer Partner. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi wiederum gefällt der harte Kurs des US-Präsidenten gegenüber Peking sowie gegenüber dem Erzrivalen Pakistan. Zur Entspannung trägt auch bei, dass der Handelsbilanzüberschuss Indiens gegenüber den USA im Vergleich zu China wesentlich geringer ausfällt. US-Sanktionen müssen Indien-Investoren deshalb bis dato nicht fürchten. Wachstumsraten, Unternehmensgewinne und Kurse hängen in erster Linie von inländischen Faktoren ab. Deren Analyse motiviert zum Einstieg, auch wenn viele Aktien nicht mehr ganz billig sind und im Vorfeld der Parlamentswahlen im ersten Halbjahr mit Schwankungen zu rechnen ist.
Indiens Wirtschaft wird laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 2019 um 7,5 und 2020 um 7,7 Prozent zulegen. Der Subkontinent zählt damit weiterhin zu den weltweit am stärksten wachsenden Volkswirtschaften. Kursfantasien entzünden sich auch an sinkenden Inflationszahlen. Im vergangenen Dezember betrug die Teuerungsrate nur noch 2,2 Prozent. Der indischen Notenbank eröffnen sich somit Spielräume, die Zinsen zu senken. Für ein Engagement sprechen vor allem aber anziehende Unternehmensgewinne. Citi erwartet im laufenden Jahr eine Steigerung von im Schnitt zwölf Prozent.

Familienunternehmen favorisiert



Zu den besten Fonds, die sich an der Börse in Mumbai engagieren, zählt der von Sashi Reddy und David Gait gesteuerte Stewart Investors Indian Subcontinent. Auf Sicht von fünf Jahren legte die Eurovariante des Fonds um 120 Prozent zu. Mit 35 Aktien ist das Portfolio sehr konzentriert. Nachhaltige Chancen sehen die Manager insbesondere bei familiengeführten Unternehmen und loben deren lange Erfahrung und vorsichtige Investitionspolitik. Mahindra Group beziehungsweise das Tochterunternehmen Mahindra & Mahindra ist daher ein Kauf. Der Konzern zählt zu den führenden Autobauern Indiens.

Der Pharmawert Dr. Reddy’s Laboratories findet sich ebenso unter den zehn größten Positionen des Fonds. Das Unternehmen stellt Generika her und betreibt auch eigene Forschung. Die Medikamente werden nicht nur in Indien, sondern auch in den Industriestaaten und in anderen Schwellenländern angeboten. Großes Potenzial sieht das Management auch bei Dabur India. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Ayurveda-Produkten. Im Ausland erzielt Dabur India bereits 30 Prozent seiner Gesamteinnahmen. Für das Haarshampoo Dabur Vatika Enriched Olive Hair Oil könnte sich vielleicht auch der Mann im Weißen Haus interessieren. Das Produkt verspricht schwungvolle Wellen und üppiges Volumen.