Infineon kann die negativen Effekte durch die Integration des Silicon-Valley-Konzerns International Rectifier (IR) mit einer deutlich geringeren Profitabilität nach Angaben von Konzernchef Reinhard Ploss weitgehend ausgleichen. Im Dezember sei das noch nicht absehbar gewesen, sagte Ploss in der Telefonkonferenz zu den Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahrs (bis Ende September). Sicher helfe Infineon auch der im Vergleich zum Dollar derzeit schwache Euro, aber auch operativ laufe es in der Integration bisher besser als erwartet.
Bei dem um den um IR aktualisierten Ausblick für das Geschäftsjahr stellt Infineon eine Segment übergreifende operative Marge von 15 Prozent in Aussicht. Mittelfristig, also bis 2017, soll die Marge des übernommenen US-Konzerns mit 4000 Mitarbeitern, Infineons Profitabiltätsniveau erreichen. Aktuell ist IRs Profitabilität mehr als 50 Prozent niedriger. Der Konzernumsatz soll im laufenden Geschäftsjahr um 36 Prozent, plus/minus zwei Prozentpunkte zulegen. Alle Segmente sollen dazu einen signifikanten Beitrag leisten.
Wie von uns erwartet ist das Geschäfts der Münchner von dem jüngst enttäuschenden Ausblick des Konkurrenten Texas Instruments nicht betroffen. Dem US-Konzern macht der starke Dollar und ein schwächeren Geschäft mit Chips für Mobilfunknetze und Computer zu schaffen.
Fazit: Der strategisch wichtige Zukauf von International Rectifier mit dem Infineon als Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern jetzt doppelt so groß ist, wie die Nummer Zwei, bringt den Konzern auch operativ nach vorn. Dank des positiven Ausblicks bleibt die Aktie kaufenswert.
Stopp: 9,80 Euro
Ziel: 15 Euro