Schulhefte und Zeichenblöcke kosteten durchschnittlich 13,6 Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Preise zogen damit deutlicher an als die Lebenshaltungskosten insgesamt, die im selben Zeitraum um 7,5 Prozent zulegten. "Gründe für die hohe Preissteigerung bei Schulheften und Zeichenblöcken dürften unter anderem die anhaltende Papierknappheit sowie die zunehmenden Kosten in der Papierproduktion sein", so die Statistiker.
Bei anderen Schulmaterialien fiel der Aufschlag allerdings geringer aus. So mussten für Stifte und Farbkästen sowie für Füller und Füllerpatronen 5,2 Prozent mehr bezahlt werden als noch im Juli 2021. Schulranzen verteuerten sich um 4,7 Prozent.
Die deutschen Verbraucher ächzen seit Monaten unter steigenden Preisen. Die Lebenshaltungskosten sind im Juli um 7,5 Prozent und im Juni um 7,6 Prozent gestiegen, nachdem teure Energie die Inflationsrate im Mai mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben hatten. Der staatliche Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr sorgten zuletzt für ein wenig Entlastung, doch halten Ökonomen im Herbst wegen stark steigender Gaspreise und der neuen Gasumlage zweistellige Teuerungsraten für möglich.
"Zusammen mit dem auslaufenden Tankrabatt und dem Wegfall des Neun-Euro-Tickets kann der Anstieg der Gaspreise zu zweistelligen Inflationsraten im Herbst führen", sagte der Regierungsberater und Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Jens Südekum. "Das belastet die Konjunktur erheblich. Die Industrie drosselt die Produktion und Verbraucher fahren ihren Konsum zurück." Eine Rezession in der zweiten Jahreshälfte sei wahrscheinlich.
rtr