Demnach trifft die Inflation Singles mit hohem Einkommen am geringsten, für diese Gruppe kletterten die Preise quasi nur um 4,2 Prozent. Vor allem Energie treibt aktuell die Inflation hoch. Da sich Haushaltsenergie zuletzt stark verteuert hat, erhöhte sich ihr Einfluss auf die Teuerung verglichen mit Dezember spürbar. Zugleich seien Kraftstoffpreise nicht mehr so stark ins Gewicht gefallen wie zuvor, erklärte das IMK. Sollte sich dies wie erwartet fortsetzen, dürfte dies Ärmere stärker belasten. "Grundsätzlich haben Haushalte mit niedrigem Einkommen ein besonderes Problem mit starker Teuerung." Denn sie kaufen vor allem unverzichtbare Alltagsgüter und haben kaum Spielräume, ihr Konsumniveau durch Rückgriff auf Erspartes zu halten.

Für die kommenden Monate sieht das IMK wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine besonders bei den Gaspreisen große Risiken. "Sollten die Versorger die für 2022 an den Future-Märkten notierten Gaspreise vollständig an ihre Kunden weitergeben, würde das eine Verdopplung der Gaspreise bedeuten und eine Erhöhung der Inflationsrate um rund 2,5 Prozentpunkte", warnte IMK-Expertin Silke Tober. Da eine zügige Normalisierung der internationalen Gaspreise nicht mehr in Sicht sei, sollte die Bundesregierung gegensteuern, um soziale Härten und Dämpfer für die Konjunktur abzuwenden. Die bereits diskutierte vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage sei sinnvoll, reiche aber nicht aus, wenn die Gaspreise explodierten. Das IMK plädiert hier für eine zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer auf Energie und schlägt zudem vor, für Haushalte, die mit Gas heizen und/oder kochen, zeitweilig einen Grundbedarf preislich zu deckeln.

rtr