Wegen der gefallenen Energiepreise liegt die Teuerung im Währungsraum derzeit meilenweit von dem Wert entfernt, den die Euro-Notenbank als ideal für die Wirtschaftsentwicklung ansieht. Manche Experten erwarten deshalb, dass die EZB ihre Inflationsprognosen leicht senken wird. Finanzmarktakteure wollen zudem wissen, ob EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz am frühen Nachmittag Hinweise auf eine mögliche Ausweitung des Riesen-Anleihenkaufprogramms der Währungshüter geben wird.

Die Leitzinsen im Währungsraum werden Experten zufolge voraussichtlich nicht weiter gesenkt. Der Schlüsselsatz für die Versorgung der Banken mit Zentralbankgeld liegt schon seit längerem auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.

Die EZB und die nationalen Notenbanken pumpen seit März mit dem Kauf von Staatsbonds der Euro-Länder Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem, um Konjunktur und Preise anzuschieben. Bislang blieb aber der große Schub aus: Die Inflation im Währungsraum lag im August nur bei 0,2 Prozent. Zielmarke der EZB ist aber eine Teuerung von knapp unter zwei Prozent.

Reuters