Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Februar 2018. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 1,3 Prozent gerechnet. Damit bleibt die Teuerungsrate deutlich unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die Euro-Zone einen Wert von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur ansieht.
Gedämpft wurde die Teuerung vor allem von der Entwicklung bei Energie: Sie verbilligte sich um durchschnittlich 3,7 Prozent, da die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe wie Benzin fielen. Nahrungsmittel kosteten hingegen 1,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,8 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich, darunter Wohnungsmieten um 1,4 Prozent.
Experten gehen davon aus, dass die Inflation angesichts der Konjunkturflaute gedämpft bleiben wird. Bei nachlassender Nachfrage fällt es Unternehmen in der Regel schwerer, Preiserhöhungen durchzusetzen. Die EZB hatte im September höhere Strafzinsen für Banken und die Wiederaufnahme von Anleihekäufen beschlossen, um die Wirtschaft und die geringe Inflation anzuschieben. Handelskriege, schwächere Weltkonjunktur und das Brexit-Chaos belasten derzeit die Wirtschaft in der Euro-Zone. Von der schwachen Inflation könnte der private Konsum profitieren und damit die deutsche Wirtschaft vor Risiken von außen abschirmen.
rtr