Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2018. Im Juli lag die Teuerungsrate noch bei 16,65 Prozent. Auf dem Höhepunkt der Währungskrise im vergangenen Oktober hatte sie mit mehr als 25 Prozent den höchsten Wert seit 15 Jahren erreicht. Durch die schwache Lira verteuerten sich Importe deutlich, was die Kosten für die Lebenshaltung in die Höhe trieb.
Angesichts der nachlassenden Inflation steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank ihren Leitzins in diesem Jahr weiter senken wird. Deren Chef Murat Uysal hatte dies von einer nachlassenden Teuerung abhängig gemacht. Bis Jahresende soll die Preissteigerungsrate nach Prognose der Notenbank auf 13,9 Prozent nachlassen, bis Ende 2020 auf 8,2 Prozent.
Der Leitzins liegt derzeit bei 19,75 Prozent. Die türkische Wirtschaft kann niedrigere Zinsen gebrauchen, droht sie doch nach Prognose der Regierung in diesem Jahr zu stagnieren. Billigeres Geld kann Investitionen und Konsum anregen. Der Aufschwung endete im vergangenen Jahr durch die Währungskrise, die durch den diplomatischen Streit mit den USA und Zweifeln an der Unabhängigkeit der Zentralbank ausgelöst wurde. Dadurch verlor die Landeswährung Lira 2018 fast ein Drittel ihres Wertes.
rtr