"Wir können Berichte nicht bestätigen, dass es zu massiven Cyber-Angriffen auf deutsche Banken aus Russland gekommen ist", erklärte auch ein BSI-Sprecher.
Die Dachorganisation der privaten Geldhäuser, Volksbanken und Sparkassen (DK) erklärte, es seien keine Attacken auf die Infrastruktur der Finanzinstitute bekannt, die über die übliche Bedrohungslage hinausgingen.
Die "Bild"-Zeitung hatte unter Berufung auf westliche Geheimdienstquellen berichtet, staatliche russische Hacker der Gruppe "Fancy Bear" hätten in den vergangenen Tagen Infrastruktur und das Bankenwesen in Deutschland angegriffen. Experten verwiesen darauf, dass es möglicherweise um eine Verwechselung gehe, weil es eine Hackergruppe mit dem Namen "Fancy Lazarus" gebe, die aber eher als kriminelle Gruppe eingestuft werde.
Vor wenigen Tagen war der IT-Dienstleister der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken von Hackern angegriffen worden. Dadurch seien die Webservices der Fiducia & GAD wie Bank-Webseiten oder das eBanking der im Karlsruher Rechenzentrum verarbeiteten Volksbanken und Raiffeisenbanken eine zeitlang nicht oder nur sporadisch erreichbar gewesen, hatte es geheißen. Sensible Daten der Kunden seien nicht in Gefahr gewesen.
Ein Sprecher des Innenministerium sagte am Mittwoch, man verzeichne kein verstärktes Aufkommen an Cyberangriffen. In den vergangenen Tagen sei ein sogenannter DDoS-Angriff auf einen Dienstleister auch für Bundesbehörden erfolgreich abgewehrt worden. DDoS-Angriffe sollen etwa Server über die Überlastung etwa durch eine Vielzahl künstlich erzeugter Anfragen lahmlegen.
Cyberattacken haben in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Sie treffen auch Unternehmen, die zur sogenannten kritischen Infrastruktur gehören. Dahinter stecken entweder staatliche Akteure oder aber kriminelle Banden, die Daten blockieren und erst gegen die Zahlung einer bestimmten Summe Bitcoins wieder freigeben. Auf dem EU-Gipfel vergangene Woche hatten die EU-Regierungen Russland vorgeworfen, Cyberangriffe auf westlichen Demokratien zu unternehmen.
rtr