Es passiert nicht alle Tag, dass die US-Luftwaffe im Ausland bestellt. Umso bedeutender ist der Großauftrag einzuschätzen, den der Triebwerksspezialist Rolls-Royce aus Großbritannien vor Kurzem an Land ziehen konnte: Das Unternehmen soll in den kommenden Jahren die Triebwerke für die F-130-Bomber liefern und dafür insgesamt 2,6 Milliarden Dollar erhalten. Rolls-Royce setzte sich dabei gegen den Haus- und Hoflieferanten der US-Air Force, Pratt & Whitney durch.

Rolls-Royce: Starke Erholung nach Corona


Der Großauftrag aus den USA dürfte nun auch die letzten Zweifler überzeugen, dass Rolls-Royce die Corona-Krise überstanden hat. In die Krise ging der Konzern bereits geschwächt und stand dann angesichts der Krise der Luftfahrtindustrie in 2020 kurz vor dem Nichts. Der Aktienkurs von fand erst im Herbst 2020 den Boden, als sich das Unternehmen mittels Kapitalerhöhung 2 Milliarden Pfund Liquidität besorgen musste - bei einem Börsenwert von nur noch 3 Milliarden Pfund.

Mutige Investoren haben bereits da erkannt, dass die Chancen höher waren als das Risiko. Denn einem Totalverlust stand die Chance gegenüber, dass Rolls-Royce sich erholt und die Aktie an Kurse von vor einigen Jahren anschließen kann. 12 Monate später stehen fast 200 Prozent Wertentwicklung zu Buche. Und dank weiterhin hoher Innovationskraft muss das noch lange nicht das Ende gewesen sein.



Rolls-Royce: Innovationsführer bleibt sich treu


Bereits seit Langem bewertet unser Quant IP Innovation Score** die Rolls-Royce-Aktie mit dem Bestwert 100. Das bedeutet, dass die Aktie bezogen auf die Innovationskraft attraktiver ist als alle Wettbewerber. Besonders auffällig ist, dass das Unternehmen in den mageren Jahren ab 2015 zwar die notwendigen Sparmaßnahmen umgesetzt hat, aber pro investiertem Euro in Forschungs- und Entwicklungsausgaben heute viel mehr Patente erreicht.

Dieser Effizienzgewinn geht nicht auf Kosten der Qualität. Am besten zu sehen am Großauftrag aus den USA: Den Zuschlag erhielten die Briten, weil ihre Motoren deutlich kraftstoffsparender sind. Die Innovationskraft wird von Investoren noch nicht ausreichende berücksichtigt. Anders lässt sich die immer noch sehr niedrige Bewertung kaum erklären.

Rolls-Royce: Fazit


Rolls-Royce stand 2020 vor dem Nichts und hat sich auf der Basis hoher Innovationskraft zurückgekämpft. Zwar sind mutige Anleger bereits mit hohen Kurszuwächsen belohnt worden. Doch auch wer heute einsteigt, hat gute Chancen auf überdurchschnittliche Renditen. Vor 5 Jahren stand die Aktie noch doppelt so hoch wie heute. Gut möglich, dass der Großauftrag aus den USA für einige institutionelle Anleger Grund genug ist, das aktuelle wirtschaftliche Chaos in Großbritannien zu ignorieren und ein Unternehmen mit hoher Innovationskraft wieder zu entdecken.

*Diese Analyse der Quant IP GmbH erfolgt im Rahmen eines institutsunabhängigen Erstellers und/oder Weitergebers von Anlagestrategie- und Anlageempfehlungen i. S. d. MAR. Quant IP ist unter anderem Entwickler des Quant IP Innovation Score und Fondsinitiator des Fonds Quant IP Global Patent Leaders (DE000A2P36A8). Hier erwähnte Aktien können im Portfolio des Fonds enthalten sein.

**Der Quant IP Innovation Score ist ein Aktienbewertungssystem, dass die relative Innovationskraft eines Unternehmens gegenüber seinen Wettbewerbern mittels Patentdaten misst und diese ins Verhältnis zur Bewertung der Aktie setzt. Der Score wird monatlich von der Quant IP GmbH berechnet und kann zwischen 100 und 0 liegen. Hohe Werte zeigen an, dass die gemessene Innovationskraft günstiger bewertet ist als bei Wettbewerbern.