Dabei handle es sich um eine Kuponzahlung in Höhe von 47,5 Millionen Dollar, die eigentlich schon am 29. September für eine Anleihe fällig war. Die Nachreichfrist wäre an diesem Freitag ausgelaufen. Die Zahlung erfolgte, nachdem Evergrande vergangene Woche bereits einen kostspieligen Zahlungsausfall knapp abwenden konnte, indem das Unternehmen 83,5 Millionen Dollar an Kuponzahlungen auf ein Treuhandkonto überwies. Evergrande wollte sich nicht äußern.
Evergrande sitzt auf einem Schuldenberg von umgerechnet rund 300 Milliarden Dollar. Angesichts des Umfangs der Verbindlichkeiten ging zuletzt an den Finanzmärkten die Sorge um, dass ein Kollaps des Konzerns einen Flächenbrand im chinesischen Immobiliensektor auslösen könnte. Die Nichtzahlung der Zinsen hätte zu einem formellen Zahlungsausfall des Unternehmens führen und einen Zahlungsverzug für andere Dollar-Anleihen von Evergrande auslösen können. Doch Analysten zufolge ist die Kuh auch mit der nun erfolgten Zahlung nicht vom Eis. "Evergrande hat sein Möglichstes getan, um seine Liquiditätsprobleme zu lösen. Doch es ist schon schwer, genug Kapital aufzubringen, um alle Schulden bedienen zu können", sagte Cliff Zhao von der China Construction Bank International in Hongkong. Er erwarte weitere Gespräche zwischen Evergrande und den Kreditgebern.
rtr