Die Institute senken ihre Wachstumsprognose für 2016 auf 1,6 von bislang 1,8 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch von mehreren Personen erfuhr, die mit dem Frühjahrsgutachten vertraut sind. Es trägt den Titel "Moderater Aufschwung - Wirtschaftspolitik wenig wachstumsorientiert". Für das nächste Jahr rechnen die Ökonomen demnach mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 1,5 Prozent. 2015 war Europas größte Volkswirtschaft noch um 1,7 Prozent gewachsen.

Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Forschungsinstitute für die Bundesregierung soll am Donnerstag veröffentlicht werden. Sie dient ihr als Basis für die eigenen Prognosen. Beteiligt an dem Gutachten sind unter anderem das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI und das IWH aus Halle. Diese sagen sowohl für dieses als auch für kommendes Jahre eine steigende Beschäftigung voraus. Auch dürfte der Staat trotz zusätzlicher Ausgaben für Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen erneut schwarze Zahlen schreiben.

Die deutsche Wirtschaft profitiert vor allem vom privaten Konsum, der von Rekordbeschäftigung, niedriger Inflation und steigenden Löhnen befeuert wird. Der Bauboom dürfte sich angesichts sehr niedriger Zinsen fortsetzen. Dagegen spüren die Exporteure Gegenwind von der schlappen Weltkonjunktur. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte aus diesem Grund ebenfalls seine Prognose für die deutsche Wirtschaft gesenkt: Für dieses Jahr auf 1,5 von 1,7 Prozent, für 2017 auf 1,6 von 1,7 Prozent.

Reuters