Insgesamt hätten die Anleger Forderungen von etwas mehr als drei Milliarden Euro angemeldet. Im Zuge der Insolvenz von P&R hatte sich die vermeintlich solide Geldanlage als Schneeballsystem entpuppt. Von 1,6 Millionen Schiffscontainern, die P&R verkauft hatte, existierten nur gut 600.000.
Jaffe will die vorhandenen Container weiter vermieten, zum Teil aber auch rasch verkaufen. "Die Verwertung der Container-Flotte zeigt ein sehr positives Bild, wenngleich die zukünftigen Erträge natürlich vom Markt und damit der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängen", sagte Jaffe. Noch vor dem Jahresende könnten dadurch 250 Millionen Euro hereinkommen, die in einer ersten Abschlagszahlung ausgeschüttet werden sollen.
Mehr als 98 Prozent der Anleger hatten einem Vergleich mit dem Insolvenzverwalter zugestimmt, der die eingezahlten Gelder zum Maßstab für die Insolvenzforderungen macht - und nicht die versprochenen Erlöse aus der Vermietung und der Rücknahme der Container. Einige hatten aber auch versucht, per Gericht jene Container auf eigene Faust zu Geld zu machen, deren Eigentum ihnen P&R mittels Zertifikaten bescheinigt hatte. Sie blitzten aber nach Angaben Jaffes ebenso ab wie Anleger, die gar keine Zertifikate bekommen hatten.
"Nahezu alle Gläubiger haben verstanden, dass der Erhalt der Strukturen wesentlich für die Erzielung von Erlösen ist und Alleingänge nur (...) schaden, aber keinen individuellen Vorteil bieten", sagte Jaffe. Zugleich versucht der Verwalter Geld von jenen Anlegern zu erstreiten, die ihre Anlage vor der Insolvenz komplett ausbezahlt bekommen hatten. Ob sie das Geld behalten dürfen oder ob es der Insolvenzmasse zugute kommt, werde in etwa 25 Pilotverfahren geklärt, sagte ein Sprecher Jaffes. Bis diese letztinstanzlich abgeurteilt sind, könnte es aber Jahre dauern.
rtr