"Deswegen würden wir (...) uns auch als bedeutender Minderheitsaktionär engagieren." EQT hat sich von der französischen Großbank Societe Generale zehn Prozent an der Wiesbadener Kredit-Auskunftei gesichert und eine Komplett-Übernahme beim Kartellamt angemeldet.

Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben jedoch ein Vorkaufsrecht für zum Verkauf stehende Anteile an der Schufa. Sie pochen auf die Neutralität der Schufa, die den Handel und die Banken in Deutschland mit Daten zur Bonität von Kunden und Geschäftspartnern versorgt. Sie wird Insidern zufolge mit rund zwei Milliarden Euro bewertet. Die genossenschaftliche TeamBank (easyCredit) hat Pläne zur Aufstockung ihrer Anteile von bisher knapp 18 Prozent angemeldet.

Der Finanzinvestor wolle die Schufa weiterentwickeln, sagte Wittkowski der Zeitung: "EQT hat in den vergangenen zwei Jahren ein sehr umfangreiches Zukunftskonzept entwickelt, das den Verbraucherschutz stärkt und die Schufa nachhaltig als unabhängiger Datentreuhänder weiterentwickeln soll." Dafür habe man von Politik, Datenschützern und Verbraucherverbänden ein "durchweg positives Echo erhalten". Bei Innovation, Wachstum und Verbraucherschutz gebe es "sehr viel Luft nach oben", sagte der EQT-Partner. Die 1927 als "Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung" in Berlin gegründete Schufa verfügt über Daten zum Zahlungsverhalten und zu Kreditverpflichtungen von 68 Millionen Bürgern.

Wittkowski sagte, der Finanzinvestor sei dazu bereit, einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung zu stellen, um das Wachstum der Schufa zu beschleunigen. Zudem sollten Gewinne künftig nicht mehr als Dividenden an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.

rtr