Der zweite, sieben Wochen andauernde Lockdown in Israel hat Wirkung gezeigt. Die Fallzahlen sind deutlich gesunken. Der ökonomische Preis aber ist hoch: Die wirtschaftliche Gesamtleistung schrumpft in diesem Jahr um 5,9 Prozent, das Haushaltsdefizit klettert auf über neun Prozent, die Gesamtverschuldung steigt auf 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Trotzdem bestätigte Moody’s Ende Oktober die Bonitätsnote "A1" und stuft auch den Ausblick weiterhin stabil ein. Die Ratingagentur attestiert Israels Wirtschaft eine hohe Widerstandskraft und hält nach Überwindung der Pandemie jährliche Wachstumsraten von 3,5 Prozent für möglich. Moody’s begründet seine Einschätzung mit dem Hinweis auf den wettbewerbsstarken Hightech-Sektor Israels. Auch das Anfang des Jahres in Betrieb genommene Erdgasfeld Leviathan sorge für Resilienz. Die Vorkommen erlauben dem Land, auf Kohle zu verzichten. Vor allem aber ist Leviathan eine lukrative Einnahmequelle. Das Gas wird nach Ägypten verkauft. In vier Jahren will Israel den Rohstoff auch in die EU exportieren.

Positiv auf Konjunktur und Staatsfinanzen dürfte sich außerdem die vor Kurzem erfolgte Normalisierung der diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auswirken. Beide Seiten wollen die wirtschaftliche Kooperation vertiefen. Dies sollte auch zu einer Abnahme geopolitischer Risiken führen, was für Investoren ein weiterer Grund sein könnte, in israelische Staatsanleihen zu investieren.

Zwei Varianten bieten sich hier an: Die bis 2029 laufende Euroanleihe (WKN: A2R WFR) rentiert aktuell mit 0,26 Prozent. Attraktiver erscheint aber das 2028 fällige Papier (siehe Kasten). Investoren gehen aber ein Währungsrisiko ein. Der Bond notiert in US-Dollar.