Viele hegen den Traum von schnellem Reichtum. Für Krypto-Investoren der ersten Stunde ist dieser Traum wahr geworden. Eine sogenannte Kryptowährung ist eine digitale Währung. Genau wie Geld kann man sie handeln und tauschen. Die größte und bekannteste Kryptowährung ist Bitcoin. Es ist eine der größten Erfolgsgeschichten der vergangenen Jahre am Finanzmarkt. 2009 - im Jahr seiner Erfindung - kostete ein Bitcoin lediglich 0,08 Cent. Inzwischen beträgt der Preis für einen Bitcoin rund 37.000 Euro.
Das machte der Bitcoin 2021
Die vergangenen zwölf Monate waren für Anleger durchaus turbulent. Von Februar bis März legte der Kurs der Kryptowährung um rund 20.000 US-Dollar auf über 60.000 Dollar zu. In den Sommermonaten folgte dann der Einbruch bis auf rund 30.000 Dollar. Belastungsfaktoren waren ein Tweet von Tesla-Chef Elon Musk sowie eine Hiobsbotschaft aus China. So hatte die Volksrepublik eine neue Regulierungswelle für Kryptowährungen in Gang gebracht. Auch der Gouverneur der Bank of Japan hatte sich negativ zum Bitcoin geäußert.
Ende Juli bekam der Bitcoin unter anderem durch die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ab September in El Salvador Auftrieb. Zudem wurde in den USA im Oktober ein Bitcoin-ETF eingeführt. Anleger können mithilfe eines solchen ETFs an der Wertentwicklung der Cyber-Währung partizipieren, ohne einen Coin zu besitzen. Anders als bei einem herkömmlichen ETF handelt es sich hierbei aber um einen Futures-ETF. Man wettet also auf die zukünftige Kursentwicklung des Bitcoins.
Gestützt durch eine anhaltend hohe Inflation erreichte die Internet-Währung ein Rekordhoch Anfang November nahe 69.000 Dollar. Hierauf folgte eine Abwärtsbewegung unter anderem wegen neu entfachter Corona-Ängste. Auf Sicht der vergangenen zwölf Monate liegt die Wertsteigerung lediglich bei rund 15 Prozent.
Ausblick Bitcoin 2022
Das spricht gegen einen steigenden Kurs von Bitcoin
Die US-Notenbank Fed hat mehrere Zinserhöhungen für 2022 angekündigt. Wie sich der Bitcoin in einer inflationären Umgebung bei steigenden Zinsen entwickelt, ist unsicher.
Ein weiterer Risikofaktor ist eine mögliche Verschärfung der Corona-Krise. Beim Corona-Crash im März 2020 stiegen Investoren massiv aus risikobehafteten Positionen aus. Dies betraf jedoch auch andere Anlageklassen.
Nach dem Verbot von Bitcoin-Mining in China, also dem Schürfen eines Bitcoins, zogen viele sogenannten "Miner" nach Kasachstan. Aufgrund von Unruhen im Land stellt die Regierung den Zugang zum Internet zeitweise ein. Dadurch konnte das Bitcoin-Mining nicht in gewohnter Weise weitergeführt werden. So ging das Mining in Kasachstan deutlich zurück. Anhaltende Unruhen könnten den Bitcoin-Kurs weiter belasten.
Das spricht für einen steigenden Bitcoin-Kurs
Die Inflation dürfte sich 2022 auf einem höheren Niveau bewegen. Dies könnte Anleger in Investmentinstrumente wie Kryptowährungen treiben. Grundsätzlich könnte sich Bitcoin als Absicherung gegen eine steigende Teuerungsrate eignen. Kryptoexperte Timo Emden sieht dies jedoch kritisch: "Da Kryptowährungen im Allgemeinen als hochriskante Anlageklasse fungieren, nehmen Anleger in unsicheren Zeiten Reißaus, ähnlich wie an den Aktienmärkten."
Auch institutionelle Anleger setzen immer mehr auf Bitcoin. So kaufte im vergangenen Jahr die Investmentgesellschaft Blackrock Bitcoin in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar. Zudem entwickelten auch Finanzdienstleister wie PayPal ein Zahlungssystem für Bitcoin. Je nach Herkunftsland ist es möglich, die Kryptowährung via PayPal zu handeln.
Durch Neo-Broker wie Trade Republic oder das Angebot von Bitcoin-ETFs wird die Investition in die Internet-Devise für eine breite Anlegerschaft vereinfacht.
Risikobereite Anleger können Bitcoin ihrem Depot beimischen. Investoren müssen auch in 2022 mit starken Kursschwankungen rechnen. In einem Interview erklärte Börsenexperten Jens Rabe: "In keiner anderen Anlageklasse sind so viele Emotionen enthalten wie in Kryptowährungen."