Die Investmentbank Keefe, Bruyette & Woods (KBW) hat Berkshire Hathaway von „Market Perform“ auf „Underperform“ herabgestuft. Als Verkaufsargumente wurden gleich mehrere Negativfaktoren genannt.

Zum einen wird die Herabstufung mit sinkenden Gewinnmargen bei der Autoversicherungstochter Geico begründet. Laut dem zuständigen Analyst dürfte bei der Versicherung der Anteil der Prämieneinnahmen, die für Schadensregulierungen verwendet werden, nach zwei Jahren Rückgang wieder steigen. Das Unternehmen senke derzeit seine Versicherungsprämien und erhöhe die Marketingausgaben, um Marktanteile von Konkurrenten wie Progressive zurückzugewinnen, was die Gewinnmarge belasten dürfte. Zum anderen trüben Zollbelastungen die Perspektiven wichtiger Unternehmensbeteiligungen. Dies träfe vor allem auf die Eisenbahntochter BNSF zu, die stark auf den Westen der USA fokussiert ist, und deshalb besonders anfällig für höhere Zölle und einen Rückgang des Handels mit Asien (insbesondere China) sei.

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Trumps Politik belastet Berkshire Hathaway

Zudem würden sinkende Zinsen die Erträge aus Berkshires Liquiditätsreserven schmälern, die zum 30. Juni bei 344,1 Milliarden US-Dollar lagen. Als weiterer Belastungsfaktor dürfte sich die beschleunigte Abschaffung von Steuergutschriften für erneuerbare Energien im Rahmen von US-Präsident Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ erweisen. Dies könne nämlich die Gewinne der Berkshire Hathaway Energy belasten.

Auch Buffetts bevorstehender Rücktritt sei ein Belastungsfaktor für die „weltberühmte“ Beteiligungsgesellschaft. In den vergangenen Jahrzehnten profitierte die Berkshire Aktie vor allem von dessen einzigartigem Ruf, seiner enormen Expertise und dem guten Gespür für unterbewertete Aktien. Die mangelnde Transparenz zur Nachfolgeplanung könnte nach Ansicht des Analysten potenzielle Investoren abschrecken, sobald sie nicht mehr auf Buffetts Präsenz vertrauen können. Der 95-jährige Warren Buffett plant, den seit 1965 gehaltenen Posten des CEO im Januar an Vizepräsident Greg Abel zu übergeben, bleibt aber Chairman des Verwaltungsrats. Seit Bekanntgabe des Führungswechsels am 3. Mai verbuchten Berkshire-Aktien gegenüber dem S&P 500-Index eine Underperformance von mehr als 28 Prozentpunkten.

Berkshire Hathaway: Deutlich reduziertes Kursziel

Vor der Herabstufung wurde Berkshire Hathaway mit „Market Perform“ eingestuft. Zum Wochenstart erfolgte ein Downgrade auf „Underperform“ und eine Reduktion des Kursziels für die Class-A-Aktien von 740.000 auf 700.000 Dollar. Wichtig zu wissen: Analystenurteile wie „Underperform“ oder „Sell“ gelten in der Analystenzunft als relativ selten und zeugen somit von einem besonders stark ausgeprägten Pessimismus. Erhöhte Spannung könnte in der nächsten Woche aufkommen, da Berkshire Hathaway seine Ergebnisse für das dritte Quartal erfahrungsgemäß Anfang November veröffentlicht.

Die Aktie von Berkshire Hathaway ist übrigens auch in dem 30 Werte umfassenden „BO Aktien für die Ewigkeit Index“ enthalten und verfügt aktuell über eine Gewichtung von 2,83 Prozent.

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Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)

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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Jens Castner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.