Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte sich der globale Umsatz mit Chips auf eine Billion Dollar knapp verdoppeln, sagen Marktforscher. Chipkonzerne und die Auftragsfertiger profitieren durch hohe Auslastungen und steigende Preise für Chips. Anleger können über den von der Redaktion soeben entwickelten BO Chip Power Index dabei sein.
Der weltweit größte Auftragsfertiger der globalen Halbleiterbranche Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) hat nach vorläufigen Zahlen im ersten Quartal einen Rekorderlös verbucht. Vor allem wegen der hohen Nachfrage bei Chips für Smartphones, Computer und Autos, legte der Umsatz um 36 Prozent auf umgerechnet 17 Milliarden Dollar zu. Das liegt knapp fünf Prozent über den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten. Trotz des Abklingens der Auswirkungen von Corona im Alltag der Bürger und Unternehmen in den meisten Regionen der Welt bleibt die allgemeine Nachfrage für die Produkte von Samsung und Apple hoch. Der iPhone-Konzern entwickelt zunehmend mehr eigene Chips und ist längst selbst ein wichtiger Kunde von TSMC. Schätzungen von Experten zufolge ist Apples Chipgeschäft gemessen am Umsatz so groß wie die globalen Erlöse mit Autochips. Die Lieferengpässe und Wartezeiten in diesem Segment sind weiterhin signifikant. Entspannung ist hier bisher noch nicht in Sicht. Die Kapazitäten der Halbleiterkonzerne und Auftragsfertiger sind weitgehen ausgelastet. Der Ausbau der Fertigung durch zusätzlicher Fabs dauert mehrere Jahre. Die Konsequenz daraus sind höhere Preise bei Chips für Kunden aus der Autoindustrie und den verschiedenen Industrien. Davon profitieren neben TSMC auch Chipkonzerne wie Texas Instruments, Infineon oder ST Microelectronics.
TSMC investiert 2022 mindestens 40 Milliarden Dollar
Auftragsfertiger TSMC will in diesem Jahr 40 bis 44 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren. Wegen der aktuellen Corona-Ausbrüche in China Metropolen Shanghai und Shenzen werde man Prioritäten bei diesen Plänen anpassen, es bleibe jedoch bei dem geplanten Budget, sagte TSMCs Chairman Mark Liu erst kürzlich. Für das Gesamtjahr erwartet Apples wichtigster Auftragsfertiger 15 bis 20 Prozent mehr Umsatz. Wenige Tage zuvor hatte Südkoreas Technologieriese Samsung Electronics, Konkurrent und gleichzeitig auch Chipauftragsfertiger für Apple, mit den vorläufigen Zahlen für das erste Quartal den höchsten Betriebsgewinn zum Jahresstart seit 2018 gemeldet: umgerechnet 10,6 Milliarden Euro, 50 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Samsung ist mit deutlichem Abstand der weltweit größte und profitabelste Hersteller von Speicherchips (DRAM, Flash) die in Computern, mobilen Geräten und zunehmen häufiger auch in Netzwerkrechnern, den sogenannten Servern in den Datenzentren, eingesetzt werden. Bei den meisten bekannt ist Samsung als führender Hersteller von Flachbild-TVs Haushaltsgeräten und Handys.Die beschleunigte Digitalisierung in vielen Bereichen, in der Autobranche und in vielen anderen Bereichen der Industrie - Stichwort Industrie 4.0, das sogenannte Internet der Dinge und der künftige Mobilfunkstandard 5G - ist ein starker Treiber der Nachfrage für den Rohstoff Chip. Megatrends wie die Cloud, die von Technologieriesen wie Alphabet, Amazon und Microsoft vorangetrieben wird, liefern schon lange Impulse für das globale Chipgeschäft. 2021 sprang der Umsatz der globalen Chipindustrie laut Daten des US-Marktforschers Gartner um rund 25 Prozent auf 584 Milliarden Dollar an. Das Wachstum bleibt hoch: Bis 2026 soll der Markt rund 790 Milliarden schwer sein. Bis 2030 könnte sich das Volumen laut Gartner Group sogar auf eine Billion Dollar verdoppeln.
Zertifikat auf den neuen BO-Index Chip Power
Damit Anleger diesen Trend nutzen haben €uro am Sonntag und Börse Online den BO-Index Chip Power entwickelt. Über ein Zertifikat (WKN: DA0ABM, ISIN: DE000DA0ABM7 ), das den Index 1:1 abbildet können Anleger bei dem Megatrend in der Chipbranche dabei sein. Der Index umfasst die aus Sicht der Redaktion 15 attraktivsten Aktien aus der globalen Wachstumsbranche. Chipgigant Intel dominiert bei Mikroprozessoren, den zentralen Steuereinheiten für Computer und Netzwerkrechnern. Intels Mitbewerber AMD und Nvidia sind große Gewinner des Megatrends Cloud und des Ausbaus der Rechenleistung der globalen Rechenzentren. Graphikchipentwickler Nvidia nutzt zudem den digitalen Wandel in der Autobranche und liefert bereits Chips, Software und eine Plattform für das Metaverse. Beim technologischen Wandel der Internetverbindungen und in Telekommunikationsnetzen ist Chipentwickler Marvell Technology vorn. Infineon, ST Microelectronics und Texas Instruments treiben die Digitalisierung in der Autobranche und in den verschiedenen Industrien voran. Qualcomm, der weltweit größte Entwickler von Chips in Smartphones, spielt in weiteren Märkten: als Zulieferer in der Autobranche und im Internet der Dinge. Südkoreas größter Technologiekonzern Samsung Electronics profitiert als globaler Primus bei Speicherchips vom Einsatz dieser Bausteine in vielen Bereichen. Samsung ist auch ein begehrter Auftragsfertiger, unter anderen für Apple. Die weltweite Nummer 1 der Chipauftragsfertiger ist die technologisch führende TSMC. Wie Taiwans Technologieriese sind auch Applied Materials, ASML, KLA Corp und Synopsys als Zulieferer dominierende Werkzeugmacher der Chipindustrie, die den technologischen Fortschritt möglich machen.
Weitere Infos zu den verschiedenen Zertifikaten auf den BO-Index Chip Power unter: https://boerse-online-invest.de/chip-power/