Um die zentrale Ressource des digitalen Technologiezeitalters ist ein Kampf entbrannt. Er ähnelt in seiner Schärfe den Konflikten um Energierohstoffe, denn Chips sind wie Öl oder Gas ein Schlüsselprodukt. Die Bedeutung der Halbleiter spiegelt sich in den Bedrohungsszenarien, wie sie Washington inzwischen regelmäßig durchspielt. Was geschieht etwa, wenn es China, das Land, mit dem die USA um die wirtschaftliche Vorherrschaft auf dem Planeten ringen, dem aggressiven Russland gleichtut und den Nachbarn Taiwan überfällt?
Für den hochtechnisierten Westen wäre das eine Katastrophe. Der weltgrößte Auftragsfertiger von Halbleitern, Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), hat seine Produktion im bedrohten Inselstaat konzentriert. TSMC ist so etwas wie der Kern der globalen Halbleiterindustrie und stellt mehr als die Hälfte aller Chips weltweit her. Die Produktionskapazitäten sind äußerst begehrt, der Konzern hat das Know- how, feinste Strukturen zu fertigen. Bei den modernsten Chips liegt der Marktanteil von TSMC deshalb sogar über 90 Prozent. Das macht die Kapazitäten von TSMC-Chef C. C. Wei so wertvoll - auch für den erfolgreichsten Chipentwickler. Nvidia, der börsenschwerste Halbleiterkonzern mit fast 650 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung, soll sich erst Anfang des Jahres für zehn Milliarden Dollar weitere Kapazitäten bei TSMC für die Produktion seiner Grafik- und Serverchips gesichert haben.
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Ein Nebenwertefonds und zahlreiche Produkte für inflationsgeschützte Anleihen erhalten gute Bewertungen. (S. 34)
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