Rund 87 Prozent der Befragten wiesen darauf hin, dass der Ölpreisverfall durch Förderkürzungen vermutlich gestoppt werden könnte. Für 61 Prozent sind die Produktionskosten für Öl eine natürliche Grenze für den Ölpreis nach unten, die bereits (oder demnächst) erreicht sei. Immerhin 29 Prozent der Befragten halten es für möglich, dass das aktuelle Preisniveau Ölländer in die Staatspleite treiben könne. Eine allgemeine Konjunkturkrise erwarten die Vermögensverwalter wegen des niedrigen Ölpreises nicht. Diese Gefahr sehen lediglich elf Prozent, 79 Prozent halten sie für unwahrscheinlich. "Historisch war ein niedriger Ölpreis immer gut für die Konjunktur. Aktuell ist der Preisverfall einfach nur zu rasant, als dass man die wirtschaftlichen und geopolitischen Konsequenzen komplett abschätzen könnte. Diese Unsicherheit spiegelt sich an den Märkten wider. Sobald sich diese nach und nach legt, sollte auch wieder ,Ruhe‘ am Aktienmarkt einkehren", sagt Christian Funke von Source For Alpha.
Zu Wochenbeginn waren die Preise wieder deutlich gefallen, ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete 33,38 US-Dollar und damit 68 Cent weniger als am Ende der Vorwoche. Seit Jahresbeginn hatte ein zu hohes Angebot an Rohöl den US-Ölpreis um etwa 16 Prozent abstürzen lassen. Nach wie vor drücken die Aussicht auf höhere Exporte aus dem Iran nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen sowie Ölreserven auf Rekordniveau in den USA die Preise.
Düstere Aussichten
Das Asset Manager Barometer sank im Februar erneut leicht und setzt nach kurzem Zwischenhoch den Abwärtstrend der zweiten Jahreshälfte 2015 fort. Der Indikator zur Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland lag mit 61,1 Punkten 1,3 Prozent unter dem Vormonat. Die Prognose für die Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten sieht noch düsterer aus: Erstmals seit Juni 2015 fiel sie unter den aktuellen Stand und liegt mit 60,5 Punkten um 6,5 Prozent unter dem Vormonat.