Der überraschende Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen sorgte nicht nur für Kursverluste bei US-Treasuries. Anleger trennten sich auch von europäischen Bonds, vor allem Anleihen mit langer Laufzeit wurden verkauft. "Eine gesunde Korrektur", sagt Reinhold Zeitlhofer. Eine anhaltende Verkaufsphase am Anleihemarkt erwartet der Manager des Kepler Europa Renten dennoch nicht. "Die Chancen sind jetzt besser als vor der Wahl."
Seiner Ansicht nach dürften Investoren die wieder etwas attraktiveren Renditen zum Einstieg nutzen. Angesichts des noch eine ganze Zeit lang tiefen Zinsumfelds und des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank sind allzu hohe Erträge insbesondere für vorsichtige Anleger nicht drin. Zeitlhofer, der über 80 Prozent der Mittel in Anleihen mit gutem Rating investiert, hält ein jährliches Plus von rund 2,5 Prozent für möglich. Um die Vorgabe zu erfüllen und gleichzeitig das Risiko niedrig zu halten, streut er die Mittel auf über 300 Anleihen, die von Mitgliedsländern der Eurozone, Regionen, staatsnahen Organisationen, Banken und Unternehmen begeben werden.
Im Schnitt rentieren die Bonds mit 2,2 Prozent, die durchschnittliche Laufzeit der Papiere beträgt 6,5 Jahre. Österreichische Emittenten sind mit fast 13 Prozent am höchsten gewichtet.
Auch Anleihen, die in britischem Pfund, norwegischer oder dänischer Krone begeben wurden, sind für Zeitlhofer grundsätzlich interessant. Sie sollen ebenso für einen Renditeaufschlag sorgen wie die Anleihen osteuropäischer Staaten. Bislang hat sich die Strategie bewährt. Der Fonds ist mit Note 1 beurteilt und rangiert auch in diesem Jahr in der Anlagekategorie weit oben.